Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 4, April 2025

Schwerpunkt I: Leipziger Buchmesse 2025

Preise

Platz 1 Belletristik

Werde, die du bist
Kristine Bilkau erzählt in ihrem Roman „Halbinsel“ den Entwicklungsroman einer Frau von beinahe fünfzig Jahren
Von Miriam Seidler

Für Preise nominierte Bücher

Willkommen im Spiegelkabinett zweier Leben
In Wolf Haas‘ Roman „Wackelkontakt“ verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion
Von Dietmar Jacobsen

Die 2025 für Preise der Leipziger Buchmesse nominierten Bücher

Schwerpunkt II: Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz ‚avant la lettre‘
Alan M. Turing und die Frage nach der Denkfähigkeit von Maschinen
Von Wolfgang Bühling

Wenn Tamagotchi mit R. Daneel Olivaw debattiert
In „Gefühle der Zukunft“ untersucht Eva Weber-Guskar, wie künstliche Intelligenz eine hyperinteraktive Welt bedient, in der überall Gefühle lauern
Von Silvio Barta

KI: aus dem Archiv von literaturkritik.de

Rätsel des Lebens: Kolumne von Dirk Kaesler und Stefanie von Wietersheim

Das Schlafzimmer auf der Straße
Warum der private Raum öffentlich geworden ist – und der öffentliche Raum privat
Von Dirk Kaesler und Stefanie von Wietersheim

Jubiläen und Gedenktage

Zwischen Exotik und Realismus
Zum Tod von Literatur-Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa
Von Peter Mohr

Aufmüpfiger Dichterrebell und literarischer Erneuerer
Neben einer ersten Biografie sind zum 50. Todestag von Rolf Dieter Brinkmann weitere Titel erschienen
Von Manfred Orlick

Revolutionärer Mystiker, Fanatiker oder Freiheitskämpfer?
Zum 500. Todestag von Thomas Müntzer ist die aktualisierte Biografie von Hans-Jürgen Goertz erschienen
Von Manfred Orlick

Zum Tod von Günter Grass vor zehn Jahren: aus dem Archiv von literaturkritik.de
Von Redaktion literaturkritik.de

Zum Tod von Peter von Matt: aus dem Archiv von literaturkritik.de

Zum 80. Geburtstag von Ulla Hahn: aus dem Archiv von literaturkritik.de
Von Thomas Anz

Editionen und Neuauflagen

„Charakter des Sammelns – ewig erneuerte Begierde“
Freuds Notizbücher waren nicht für Dritte gedacht – dank ihrer hervorragenden Edition sind sie jetzt aber zu einer Grube Messel der Psychoanalysegeschichte geworden
Von Bernd Nitzschke

Szenen aus dem Patriarchat und alternative Welten
Im Zentrum von „Erwachende Welten“, dem zweiten Band der Werke von Joanna Russ steht ihr wohl wichtigster Roman
Von Rolf Löchel

Eine Korrespondenz der Alltäglichkeiten
Der Briefwechsel Hugo von Hofmannsthals mit seiner Frau Gerty – sorgfältig ediert und sehr ausführlich kommentiert
Von Günther Fetzer

Ein Dichter des geteilten Deutschlands. Wilfried Ihrig veröffentlicht eine Auswahl der Gedichte von Günter Bruno Fuchs als „Poesiealbum“

Deutschsprachige Literatur

Wut und Ohnmacht
Mascha Unterlehbergs Debütroman „Wenn wir lächeln“ ist voller emotionaler Hochs und Phasen von kaum zu bändigender Wut
Von Peter Mohr

Für ein besseres Leben nach Deutschland
In „Die Gemeinheit der Diebe“ erzählt Alem Grabovac von den Träumen und Enttäuschungen Smiljas, einer Gastarbeiterin aus Jugoslawien
Von Frank Riedel

Die gewaltige Unschärfe des Familienrechts
Jayrôme C. Robinet zeigt in „Sonne in Scherben“ die Tragödie einer Familie, der die Gesellschaft ihre Normalität abspricht
Von Senka Gorbunov(a)

Tod in Berlin
Mit „Innerstädtischer Tod“ beendet Christoph Peters seine sich an Wolfgang Koeppen orientierende „Trilogie des gegenwärtigen Scheiterns“
Von Dietmar Jacobsen

Annäherung an die „future daughter“
Ulrike Draesner erzählt in „Zu lieben“ von der Adoption ihrer Tochter
Von Liliane Studer

Aufstieg und Fall
In ihrem Roman „Der Einfluss der Fasane“ erzählt Antje Ravik Strubel spielerisch-ironisch vom Aufstieg und Fall einer Journalistin
Von Peter Mohr

Ans Kreuz der Kunst geschlagen
In seinem neuen Buch „Die Richtige“ hat Martin Mosebach Künstler- und Gesellschaftsroman raffiniert miteinander verschmolzen
Von Dietmar Jacobsen

Menschen mit Migrationshintergrund als neue Norm?
Sunita Sukhana stellt den Weg ihres Vaters von Indien nach Deutschland in den Kontext zeitgeschichtlicher Ereignisse
Von Christine Schachtner

Raben besingen die Seele
Anna Zepnicks literarisches Debüt „rabensingen“ und ihr Hörbuch „und singt ewige Lieder“ bieten eine gemeinsame Meditation
Von Thorsten Schulte

Die Wachhunde von London
Mit „Atom“ gelingt Steffen Kopetzky ein außerordentlich spannender Roman über eine Zeit, in der die Weichen für unsere Gegenwart gestellt wurden
Von Dietmar Jacobsen

Hingetupfte Gedankenbilder
Nicht nur die Sprache macht Jan Snelas Roman „Ja, Schnecke, ja“ lesenswert
Von Rolf Schönlau

Wege durch den Großstadtdschungel
Mit „Skin City“ untermauert Johannes Groschupf ein weiteres Mal seinen Ruf, wie kein anderer mit seinen Thrillern die Atmosphäre des heutigen Berlin einzufangen
Von Dietmar Jacobsen

Die Gnade verwandelnder Verzweiflung
Saskia Hennig von Lange gelingt in „HEIM“ das Kunststück, unverkrampft und literarisch über generationsübergreifende Traumata zu schreiben
Von Annette van den Bergh

Fingerübung
Thomas Blubachers Krimi „Ausgespielt“ kommt als kleine Lektion in Sachen Mordermittlung daher
Von Walter Delabar

Die Erinnerung ist eine Katze
Monika Zeiners Roman „Villa Sternbald oder Die Unschärfe der Jahre“ enthält eine Fülle an Reflexionen grundsätzlicher philosophischer Provenienz
Von Werner Jung

Fremdsprachige Literatur

Squash als Trauerbewältigung
Chetna Maroo erzählt in „Western Lane“ behutsam von Verlust, Trauer und Erfolgen
Von Michael Fassel

Botschaften aus der kalten Luft der Geschichte
Der ukrainische Dichter und Schriftsteller Serhij Zhadan zeigt mit der Gedichtsammlung „Chronik des eigenen Atems“, was der Krieg mit Menschen, mit ihrer Sprache und mit Gedichten macht
Von Nora Eckert

Die Geschichte einer sonderbaren Freundschaft
Sibylle Grimberts Roman „Der Letzte seiner Art“ erzählt die Geschichte von einer einzigartigen Verbundenheit zwischen Mensch und Tier
Von Marisa Müller

Bruder wird immer da sein
Jente Posthumas Roman „Woran ich lieber nicht denke“ ist ein tiefgehendes Buch über den schmerzhaften Verlust eines geliebten Menschen
Von Peter Mohr

Die Würde der Beduinenmädchen
Danach sucht in Adania Shiblis „Eine Nebensache“ eine traumatisierte Palästinenserin
Von Martin Schönemann

Ewoks in Manila
Jessica Zafra erzählt in ihrem Debütroman „Ein ziemlich böses Mädchen“ eine lesenswerte Coming-of-Age-Story vor philippinischer Kulisse
Von Thomas Merklinger

Kein Thai, kein Japaner, kein Koreaner
Tash Aw erzählt in „Fremde am Pier“ die Geschichte seiner Familie
Von Diana Hitzke

Eine Insel, zwei Männer – eine besondere Begegnung
Mit „Ein klarer Tag“ hat Carys Davies einen eigenwilligen schottischen Historienroman vorgelegt
Von Martin Gaiser

Zuversicht trotz Klimakatastrophe
Lena Hällmayer reflektiert in „Klimaangst und Wandelmut“ mittels grafischem Erzählen über Strategien des Umgangs mit Klimakrise und über Potenziale nachhaltiger Bildung
Von Torsten Mergen

Toxische Mutter, traumatisierte Tochter
Suzumi Suzuki öffnet mit dem Roman „Die Gabe“ Türen zu einer trostlosen Welt
Von Lisette Gebhardt

Ein Toter im Koffer und andere Kleinigkeiten
In „Desolation Hill“ hat Garry Dishers Constable Paul Hirschhausen bereits seinen vierten Auftritt
Von Dietmar Jacobsen

Literaturwissenschaft

Ein sensationeller Held im Mittelalter?
In einem reich illustrierten Band stellt Emmanuele Arioli die „Legende des Drachenritters“ vor und sucht dessen Abkehr von höfischen Traditionen zu erweisen
Von Jörg Füllgrabe

Leben und Wirken des armen B.
Zur ersten Biografie über den Dichter Rolf Dieter Brinkmann und eine Neuedition seines Gedichtbands „Westwärts 1&2“
Von Ulrich Klappstein

Des Dämons Zähmung
Mit „Rudolf Borchardt. Der verlorene Posten“ legt der Literaturwissenschaftler Wolfgang Matz eine beeindruckende Biographie des umstrittenen Lyrikers vor – und zeigt auf, wie tief der Sturmlauf des Ausnahmepoeten gegen die Moderne in ihr selbst wurzelt
Von Thomas Jordan

Akademikerinnen, Girls und jüdische Schicksale
Der von Sandra Beck und Thomas Wortmann herausgegebene Sammelband „Aber es wurde“ bietet neue Interpretationen der Werke Gabriele Tergits
Von Rolf Löchel

Ist ja ein Ding! Der Material Turn ist noch nicht tot
Der von Sophie Marshall und Justin Vollmann herausgegebene Tagungsband „Nicht unbedingt“ untersucht Mensch-Ding-Beziehungen aus mediävistischer Sicht
Von Alissa Theiß

Thüringen ist mehr als Thüringen
Reinhard Hahn fasst „Die mittelalterliche Literatur Thüringens“ lexikalisch zusammen
Von Jörg Füllgrabe

Simone Frieling über „Rilke und die Frauen“

Kultur- und Medienwissenschaft

Die Geschichte des Buchhandels in der DDR ist abgeschlossen
In nur drei Jahren erscheinen alle drei Bände – eine Meisterleistung von Autoren und Herausgebern
Von Günther Fetzer

Wider die antihistorische Lektürepraxis
In seiner Streitschrift „Deutland“ setzt sich Erhard Schüttpelz kritisch mit der Hermeneutik auseinander
Von Günter Rinke

Smarte Lehrstunde
Mit „Digitaler Journalismus“ bietet Autor Lorenz Lorenz-Meyer einen umfassenden Ratgeber entlang der gesamten Wertschöpfungskette
Von Sebastian Meißner

Das Projekt der Welterleichterung
Joseph Vogl macht sich in seinem neuesten Essay „Meteor. Versuch über das Schwebende“ Gedanken über das Leicht-Werden, das Flüchtige und das Verirren in unseren Weltwahrnehmungen
Von Nora Eckert

Der lange Weg von „Danson Johi“ (Achtung des Mannes, Geringschätzung der Frau) zu „Ūman Lib“ (Women’s Liberation) in Japan
Eine umfangreiche Quellensammlung erschließt die japanische Frauenbewegung im Kontext der am Westen orientierten Modernisierung der japanischen Gesellschaft
Von Christine Frank

Ein Deutscher transponiert Max Weber in die englischsprachige Welt
Ein Sammelband von Texten des Max Weber-Forschers Guenther Roth ist posthum erschienen
Von Dirk Kaesler

Philosophie, Politik und Geschichte

Teilchen oder Welle – das war die Frage
Der Wissenschaftsjournalist Thomas de Padova zeichnet in seinem neuen Buch ein lebhaftes Bild über die Physik in den 1920er Jahren
Von Manfred Orlick

Mehr Baerbock wagen!
Sarah Zöllners Buch „Mütter in die Politik!“ ermutigt diese, in die (kommunale Partei-)Politik zu gehen
Von Rolf Löchel

Preisen will ich die großen Männer?
Armin Nassehi schreibt eine „Kritik der großen Geste“ und plädiert für eine Politik der kleinen Schritte
Von Walter Delabar

Deutsch-jüdischer Eigensinn
Elisabeth Wagner porträtiert vier Mosse-Frauen überzeugend
Von Markus Joch

Der Weg der Deutschen in die Neuzeit
Mit „Die Deutschen Gesellschaften des 18. Jahrhunderts“ gibt Andreas Erb einen umfassenden Überblick
Von Rüdiger Scholz

Romantik und Philosophie – sie gehören doch zusammen
Dajana Daum und Matthis Glatzel haben mit „Romantische Philosophie“ einen reichhaltigen Tagungsband ediert
Von Martin Lowsky

Kelten welken selten
Bernhard Maier begibt sich in einem übersichtlich gehaltenen Band auf die Spuren von „Geschichte, Kultur und Sprache“ der Kelten
Von Jörg Füllgrabe

Lebendiges Rad in der Parteimaschine
Jan Valtins „Tagebuch der Hölle“ beeindruckt durch Schonungslosigkeit
Von Werner Jung

Kunst

Der Katalog „Free Interdisciplinary Performance Lab“ dokumentiert die Arbeit von Marina Abramović als Pina Bausch-Gastprofessorin