Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 7, Juli 2019

„Sonette find ich sowas von beschissen“
Die Juli-Ausgabe von literaturkritik.de widmet sich der Lyrik und dem 200. Geburtstag Gottfried Kellers
Von Stefan Jäger

Schwerpunkt I: Lyrik

Kunst in Versen
Vorbemerkungen zum Lyrik-Schwerpunkt der Juli-Ausgabe
Von Sascha Seiler

Essays

Spuren von Sinn im Alltäglichen
Jürgen Beckers Gedicht „Dorfrand mit Tankstelle / 2“
Von Mario Wiesmann

Auf Kollisionskurs mit der Gegenwart
Alfred Lichtensteins Gedicht „Der Sturm“ rührt an den Grenzen der Sprache und ist damit wieder aktuell
Von Jonas Heß

Gedicht des Elementaren
Pablo Nerudas „Oda a la pereza“
Von Martina Kopf

Wirklichkeit und Mythos
Für „Sara“ lässt Bob Dylan kurzeitig seine Maske fallen, für „Isis“ setzt er sie wieder auf
Von Sascha Seiler

Schwerpunkt II: 200. Geburtstag von Gottfried Keller

Essays

Vom Kunstmaler zum poetischen Realisten
Zum 200. Geburtstag von Gottfried Keller
Von Manfred Orlick

Glück
Zum 200. Geburtstag von Gottfried Keller
Von Wolfram Malte Fues

Gottfried Kellers Okkultismus
„Die Geisterseher“ – eine (Re)Konstruktion und Spurensuche
Von Kay Wolfinger

Medialität als realistisches Prinzip
Gottfried Kellers Umwertungen der Wirklichkeit
Von Dennis Borghardt

Rezensionen

Halb und halb
Ulrich Kittstein legt im Jubiläumsjahr eine umfangreiche Studie zum Werk und Leben Gottfried Kellers vor
Von Peter C. Pohl

Züs Bünzlins Lade
Ursula Amrein und Michael Andermatt haben einen kleinen Band mit dem Titel „Keller zum Vergnügen“ zusammengestellt
Von Peter C. Pohl

Jubiläen

75. Geburtstag von Jörg Fauser

„Warum lassen wir die Revolution nicht sausen?“
Eine sehr persönliche Hommage an Jörg Fauser zum 75. Geburtstag
Von Sascha Seiler

Hart und Harder
Anlässlich des 75. Geburtstages des früh verstorbenen Autors liegt Jörg Fausers Hardboiled-Kriminalroman „Das Schlangenmaul“ in einer neuen Edition vor
Von Manuel Bauer

Weitere Jubiläen

Schuld als Lebensthema
Zum 75. Geburtstag des Schriftstellers Bernhard Schlink am 6. Juli
Von Peter Mohr

Meine Freunde lächeln sehen
Der Schriftsteller Hans Bender wurde vor 100 Jahren geboren
Von Peter Mohr

Zum 90. Geburtstag von Anne Frank: aus dem Archiv von literaturkritik.de

Publikumsbezirzung
Im TV-Gespräch mit Friedrich Luft vor 50 Jahren machte Peter Handke seine coolste Figur ever. Warum? Zum YouTube-Video
Von Markus Joch

Deutschsprachige Literatur

Nach dem Brexit ist vor dem Weltuntergang
In Sibylle Bergs „schöner neuer Welt“ starten vier Jugendliche ihre ganz eigene Revolte gegen die Verhältnisse
Von Dietmar Jacobsen

Orientierungsläufe
Jochen Schmidt hat zwei sehr unterschiedliche Bücher über das Davonlaufen geschrieben
Von Heribert Hoven

Die schönste Römerin stammt aus Udine
Simon Strauß schlendert in „Römische Tage“ aufmerksam durch die Ewige Stadt
Von Thorsten Paprotny

Ein Tag im Juli
Norbert Zähringers fünfter Roman „Wo wir waren“ erzählt von Ausbrüchen und Neuanfängen
Von Dietmar Jacobsen

Als französische Agenten in den 1950er Jahren in Deutschland Bomben zündeten
Jürgen Heimbachs überzeugender Politroman „Die Rote Hand“
Von Martin Gaiser

Das Eifeltagebuch eines Bienenzüchters
Norbert Scheuer erzählt über das Leben in Diktaturen
Von Monika Wolting

Böses aus dem Schwarzwald
Jochen Veit hat mit „Mein Bruder, mein Herz“ einen wunderbaren, verstörenden Debütroman vorgelegt
Von Sascha Seiler

Bloß nicht auffallen, einfügen!
In ihrem Debütroman „Jesolo“ hinterfragt Tanja Raich traditionell anmutende Beziehungskonzepte und die scheinbar obsolet gewordene Befreiung der Frau
Von Caroline Liss

Psychose und Poesie
In „Vater unser“ gestaltet Angela Lehner seelische Düsternis in lichter Sprache
Von Anne Amend-Söchting

Alle Macht den Drogen
In „Ich bin die, vor der mich meine Mutter gewarnt hat“ zeichnet Demian Lienhard ein beeindruckend deprimierendes Bild von der Schweiz der 80er Jahre
Von Franziska Rauh

Von Menschen, Hunden und Renate
Giulia Beckers Debütroman „Das Leben ist eins der Härtesten“
Von Malin Zinke

Aus dem Schrank geholt
Brigitte Jüngers „Der Mantel“ macht Erinnerungskultur teenagergerecht und alltagsnah greifbar
Von Anne Amend-Söchting

Ein Plädoyer für das Leben
Ruth Schweikert gibt ungeschminkt Auskunft
Von Liliane Studer

Die Geburt der Kritik aus dem Spiel mit der Sprache
Zur Rückkehr von Rainer Strobelts Strittig
Von Jens Liebich

Ein Panoptikum der Zumutungen
Alban Nikolai Herbst irritiert und provoziert in seinem Band „Wanderer – Erzählungen I“, einer Sammlung aus 25 Jahren Erzählprosa
Von Manfred Roth

Sinn und Orm
Walter Moers erzählt in „Der Bücherdrache“ konzentriert, novellistisch – und endlich wieder unterhaltsam
Von Stefan Höppner

Weltuntergänge für jeden Geschmack
Michael Marrak liefert in der Erzählsammlung „Quo vadis, Armageddon?“ gut gemachte Unterhaltung
Von Manfred Roth

Auf der Suche nach einer Wahrheit
Kristiane Kondrats „Das Nadelöhr“ als Reizüberflutung
Von Carina Hebgen

Von nutzlosem Bildungsfanatismus und dilettantischen Schauspieltruppen
August von Kotzebues wenig bekannte Gelehrtensatire „Der Vielwisser“
Von Maximilian Lippert

Lyrik

Poetische Phänomenologie
Uwe Kolbes neue Gedichte staunen, warten – und wissen Antwort
Von Michael Braun

Amouröse Abenteuer in brüchigen Zeiten
Katja Lange-Müller legt ausgewählte Liebesgedichte von Günter Grass vor
Von Herbert Fuchs

Gedichte von Frauen vom Mittelalter bis heute
Hans Braam hat eine Sammlung nach quantitativen Kriterien zusammengestellt
Von Helmut Sturm

Fremdsprachige Literatur

Das Warten von Berta
In „Berta Isla“ erzählt Javier Marías von der Ehefrau eines Geheimagenten, für die das Leben ihres Mannes größtenteils für immer im Verborgenen bleiben wird
Von Jana Fuchs

Ein seltsames Stilpotpourri
Antonio Ortuño versucht sich in „Die Verschwundenen“ an einem Porträt der korrupten mexikanischen Gesellschaft
Von Sascha Seiler

Die Einsamkeit der Ekstase
Leïla Slimani erzählt in ihrem Debütroman „All das zu verlieren“ von einer sexsüchtigen Frau, die gegen eine sinnlose Welt aufbegehrt
Von Charlotte Neuhauss

Was vom Literaturbetrieb übrig bleibt
„Kudos“ – der letzte Band von Rachel Cusks Romantrilogie
Von Sylvia Heudecker

Findet man das wahre Leben auf einer langen Reise?
Gary Shteyngarts großer amerikanischer Roman „Willkommen in Lake Success“
Von Martin Gaiser

Karibische Dystopie
Rita Indiana mixt in ihrem Roman „Tentakel“ Voodoo-Kult und Geschlechtsumwandlung mit den Folgen des Klimawandels
Von Martina Kopf

Der Ursprung allen Unheils
Ayọb̀ámi Adébáyọs Roman „Bleib bei mir“ nimmt die Alltagswelt der nigerianischen Yoruba kritisch in den Blick
Von Rolf Löchel

Der Traum von einem freien Angola
In „Die Gesellschaft der unfreiwilligen Träumer“ erzählt José Eduardo Agualusa von der durchdringenden Kraft der Träume
Von Jana Fuchs

Lieber handeln als nur erzählen
Oleg Senzows Zwischenbilanz des Lebens ist ambivalent, aber zuversichtlich
Von Jörn Münkner

Von der Banalität des Geheimdienstlebens
András Forgách entdeckt, wer seine Mutter wirklich war
Von Klaus-Peter Walter

Einbetoniertes Heldentum für alle Zeiten
Radka Denemarkovás Roman „Ein Beitrag zur Geschichte der Freude“ wächst in seiner Sprachkraft über sich hinaus
Von Volker Strebel

Leidenschaften, Künste und Klischees
David Foenkinos erzählt in „Die Frau im Musée d’Orsay“ von Schönheit
Von Thorsten Paprotny

Die Bürde der Unsterblichkeit
Mit „KA – Das Reich der Krähen“ legt John Crowley einen wortgewaltigen und bedeutungsschweren Fantasy-Roman vor
Von Laura Röthele

Der Raubvogel als Spiegel des Autors
T.H. Whites Klassiker „Der Habicht“ aus dem Jahr 1951 folgt in seiner deutschen Erstübersetzung der ergreifend tragischen Beziehung zwischen Autor und Tier
Von Felix Haas

Pathos und Gottvertrauen im Amazonas
„Die Jangada“, ein wenig bekannter Abenteuerroman von Jules Verne, liegt wieder auf Deutsch vor
Von Behrang Samsami

Phantasmagorischer Städtetrip
Boris Poplawskis posthumer Roman „Apoll Besobrasow“ aus dem Paris der 1930er Jahre
Von Klaus-Peter Walter

Eine literarische Stadt lässt nicht los
Neuere und neueste Prag-Literatur in Ausschnitten
Von Karin S. Wozonig

Krimis und Thriller

Geballte Ermittlerkompetenz
Friedrich Ani ruft seine Helden zusammen und führt den Leser in ein Gestrüpp aus Verbrechen und Motivlagen
Von Karsten Herrmann

Auch an Land schlagen die Wellen gelegentlich hoch
In seinem neuen Roman „Sleeper“ konfrontiert Mike Nicol seinen Surfer-Detektiv Fish Pescado mit der internationalen Terrorszene
Von Dietmar Jacobsen

Nicht nur Macbeth ist ein Mordgeselle … auch Literatur-Professoren
Ashley Curtis hat mit „Hexeneinmaleins“ einen Shakespeare-Krimi vorgelegt
Von Manfred Orlick

Johannes Groschupfs Thriller „Berlin Prepper“ bewegt sich nah an der Gegenwart

Literaturwissenschaften

Ende und Rehabilitation der Natur
Ludwig Fischer ermöglicht ein facettenreiches Bild des Nature Writings und skizziert literarische Auswege aus der Entfremdung von Mensch und Natur
Von Simon Scharf

Auf den Spuren des Döblinismus
Der „Text + Kritik“-Band zu Alfred Döblin beleuchtet einen überaus vielseitigen Dichter, Denker und Visionär
Von Linda Maeding

Shakespeare, nur ohne den Sex
Franziska Walter untersucht Stefan Georges Sonett-Übersetzungen
Von Christophe Fricker

Erlösung im Marginalen
Zwei neuere Untersuchungen zum Werk W.G. Sebalds
Von Karl-Josef Müller

Eine Welt finden
Die israelische Literaturwissenschaftlerin Natasha Gordinsky begleitet Lea Goldberg auf ihrem Weg in die Heimat
Von Galina Hristeva

Die Treue zum Buchstaben
Florian Welling analysiert Paul Celans Kafka-Rezeption
Von Joachim Seng

Aktenzeichen FK (un-)gelöst
Benjamin Balints „Kafkas letzter Prozess“ ist (leider) mehr als eine Gerichtsreportage
Von Nico Schulte-Ebbert

Thomas Mann in einem anderen Licht
Heinrich Detering gelingt ein biographisches „Update“ des Literaturnobelpreisträgers
Von Michael Fassel

Im Gipfelgespräch mit Ovid (& Co.)
Michael von Albrecht hat seine gesammelten Beiträge zur deutschsprachigen Antikerezeption zusammengeführt
Von Lukas Müller

Forschungsreiseberichte als Literatur
Johannes Görbert legt eine anregende Analyse von Forster, Humboldt und Chamisso vor
Von Sandra Vlasta

Narrative Reaktionen auf das Phänomen der Migration
Ein von Margarita Blanco Hölscher und Christina Jurcic herausgegebener Sammelband beleuchtet interkulturelles Schreiben in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur
Von Torsten Mergen

Jugendromane als Medien der Geschichtskultur
Monika Rox-Helmers wissenschaftliche Studie stellt Theoretisches, Empirisches und Pragmatisches zum Potenzial geschichtskultureller Fiktionalität für Lernprozesse vor
Von Torsten Mergen

Nachrichten aus dem neodramatischen Zeitalter
Falk Richter erzählt, wie man heute Theater macht
Von Nora Eckert

Mittelalter und Frühe Neuzeit

Ringe aus rotem Gold
Ein aufschlussreicher Tagungsband fasst die aktuelle Forschung zum Thema ‚Gold in der europäischen Heldensage‘ zusammen.
Von Jörg Füllgrabe

Ein Frauenlob für das 21. Jahrhundert
Claudia Lauer und Uta Strömer-Caysa widmen sich den Werken Heinrichs von Meißen
Von Albrecht Classen

Hinweise

Wiebke Sievers und Sandra Vlasta haben einen Band mit Analysen und Diskussionsbeiträgen zur Migrationsliteratur seit 1945 herausgegeben

Friedhelm Rathjens Studien zu Arno Schmidts Roman „Die Gelehrtenrepublik“

Politik und Geschichte

Nicht still bleiben, sondern dagegenhalten
Heinrich Detering zerlegt die Rhetorik der Rechten
Von Jörn Münkner

Identitätspolitische Scharmützel
14 Autor_innen gegen Horst Seehofer, die AfD und den NSU
Von Sylke Kirschnick

Genderblind
Ein von Katrin Kappler und Vincent Vogt herausgegebener Sammelband geht den geschlechtsspezifischen Konfliktlagen und Errungenschaften im Völkerrecht nach
Von Rolf Löchel

In Anthropopolis
Götz Aly öffnet das Schloss zu Siegfried Lichtenstaedters Vermächtnis
Von Galina Hristeva

Black holocaust?
Steffen Klävers‘ Band „Decolonizing Auschwitz?“ untersucht die mitunter unglückseligen Beiträge der postcolonial studies zur Holocaustforschung
Von Martin A. Hainz

Zum Sagen gezwungen?
Janosch Steuwer liest Tagebücher aus der NS-Zeit und lotet Selbstreflexionen der Zeitgenossen aus
Von Armin Nolzen

Hinweis

Sandra Markewitz und Jean-Christophe Merle haben einen Sammelband zu „Menschenrechten im Vormärz“ herausgegeben

Kunst-, Kultur und Medienwissenschaft

Instagrams Töchter
Annekathrin Kohout befasst sich mit der digitalen Bildkultur des Netzfeminismus
Von Kristin Steenbock

Wo der Kontinent ausfranst
Wassili Golowanows kenntnisreiches Reisebuch über die Kaspiregion
Von Daniel Henseler

Was labert dieser Esel?
In der 15. Ausgabe der „Tierstudien“ geht es um die Tücken menschlich-tierlichen Erzählens
Von Dafni Tokas

Vom Schnarchen der Delfine
Eine Reise durch Alexander von Humboldts „Tierleben“
Von Tobias Weilandt

Survival of the fittest: Vom Überleben eines Buches
Über die Neuübersetzung von Charles Darwins „Entstehung der Arten“
Von Anja Beisiegel

Gerechtigkeit für Lotte Laserstein
Das Frankfurter Städel Museum und die Berlinische Galerie ehren die Malerin mit einer Ausstellung
Von Walter Delabar

Die Welt ist entschwunden und hat nichts als Leere zurückgelassen
Der Maler Mark Rothko und die Suche nach einer neuen Bildwelt
Von Klaus Hammer

Soziologie und Philosophie

Die Anatomie des Sozialen
SoziologInnen lassen sich von Georg Simmel inspirieren und errichten ihm ein weiteres Denkmal
Von Maurizio Bach

Eine Kampfvokabel der Moderne
Hartmut Rosa und Co-Autoren widmen sich „Theorien der Gemeinschaft“
Von Linda Maeding

Philosophische Stenographie
Frauke Kurbacher entschlüsselt das in Hannah Arendts Dissertation entfaltete Liebeskonzept
Von Maria Behre

Hinweis

Essays von Wolfram Malte Fues über das moderne Subjekt aufgeklärten Zweifels