Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 9, September 2010

Zu dieser Ausgabe

Schwerpunkt: 100 Jahre Expressionismus

Essays

Der Sturm ist da
Zur literarischen Moderne im „expressionistischen Jahrzehnt“
Von Thomas Anz

Apokalypse im Expressionismus
Rationalität, Naturbilder und zivilisationskritische Zukunftsvisionen
Von Silvio Vietta

Erlesene Apokalypse
Jakob van Hoddis schrieb vor hundert Jahren das berühmteste Gedicht des Expressionismus: „Weltende“
Von Thomas Anz

„Berlin ist die Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Europa“
Zur Internationalität von Herwarth Walden, Agent für Kunst und Kaiserreich
Von Hubert van den Berg

„Er ist der einzige Architekt unserer Zeit“
Adolf Loos und der Berliner „Sturm“-Kreis
Von Robert Hodonyi

Intermaterialität im Expressionismus
Programm und Praxis einer materialen Konvergenz der Künste
Von Christoph Kleinschmidt

Rezensionen

Anrausch eines großen Traums
Friederike Reents’ brillante Benn-Monografie beobachtet die Geburt eines lyrischen Ichs
Von David Wachter

Benns Moderne
Eine Tagung am Deutschen Literaturarchiv gibt Auskunft über Benns Modernität
Von Walter Delabar

Nicht nur ein expressionistischer Lyriker
Über die neue Ernst Blass-Werkausgabe und ihren Editor Thomas B. Schumann
Von Michael Ansel

Die expressionistische Prostituierte
Frank Krause hat einen Sammelband zum Thema Expressionismus und Geschlecht herausgegeben
Von Rolf Löchel

Ohne falsches Pathos
Carsten Schmidt über „Kafkas fast unbekannten Freund“ Felix Weltsch
Von Thomas Meyer

Hinweise

Neuere Veröffentlichungen zu Aspekten des Expressionismus

Neuere Veröffentlichungen zu Autoren des Expressionismus

Expressionismus – Essays und Rezensionen aus dem Archiv von literaturkritik.de

Glosse

Kaer Makesi und Makesi Weibo
Konjunkturzyklen der Rezeption von Karl Marx und Max Weber in China und Deutschland
Von Dirk Kaesler

Nachruf

Die „French Connection“ der britischen Literaturwissenschaft
Zum Tod des britischen Kritikers Frank Kermode
Von Gerhard Lauer

Das Stierlein
Zum Tode von Liselotte Jünger
Von Lutz Hagestedt

Deutschsprachige Literatur

Das alte Lied
Zu Ulrike Kolbs neuem Roman „Yoram“.
Von Olga Martynova

Die Wörter, die Dinge, die Angst und die Diktatur
Herta Müllers Poetik-Vorlesungen bezeugen gerade als gesprochenes Wort Vergangenwart und Gegenheit
Von Bernd Blaschke

Lost in Musil
Auf dem Weg zur totalen Edition: Die Klagenfurter Ausgabe als DVD-gewordener Traum eines jeden Robert Musil-Lesers
Von Oliver Pfohlmann

Philosophie im Rudel
Wie ein Interview mit Daniel Kehlmann zum „Requiem für einen Hund“ wurde
Von Nadja Urbani

Germanen in China 2032
Jörg-Uwe Albigs neuer Roman „Berlin Palace“ schwankt zwischen pittoresken Vignetten und globaler Zukunftsvision
Von Bernd Blaschke

„Manchmal bin ich gerne allein“
Max Frischs drittes Tagebuch hat vor seiner Publikation zu Streit geführt – und präsentiert sich dem Leser nun weder so unausgereift wie befürchtet noch so sensationell wie erhofft
Von Dietmar Jacobsen

Von Philosophen, Therapeuten und Schauspielern
Hartmut Langes Novellensammlung „Der Therapeut“ lotet die Tiefe des Menschlichen aus
Von Saskia Schulte

Ein modernes Königsdrama
Jan Decker zeigt Erich Honecker in „Beelitz Heilstätten“ als gestürzten Fürsten
Von Kai Köhler

Nicht verstecken, sondern auftrumpfen
Unermüdlich mischt sich der 1926 geborene Erich Loest mit Schriften und Romanen in die politische Diskussion ein und kämpft gegen das Vergessen
Von Volker Strebel

Meister der Gottlosigkeit
Peter D. G. Brown legt Oskar Panizzas „Liebeskonzil“ in einer neuen englischen Übersetzung vor und liefert dazu einen Anhang mit allen wichtigen Materialien zum Stück
Von Rolf Löchel

Der Marquis de Sade als Ehemann
Sybille Knauss’ „Roman einer Ehe“ handelt von den Verdrängungskünsten einer selbstlos Liebenden
Von Saskia Schulte

Tanzen vorm Tresor
Anne Dorn durchquert in ihrem neuen Roman „Spiegelungen“ ein Frauenleben und zugleich ein ganzes Jahrhundert
Von Carola Ebeling

Das Bildnis eines bleichen Mädchens
Erich Wolfgang Skwaras Roman „Im freien Fall“ ist ein Kunstwerk im eigentlichsten Sinne
Von Saskia Schulte

Wie aus dem Leser ein Autor wurde
Zu Erich Wolfgang Skwaras „Eine Wirklichkeit des Sirenengesangs“
Von Saskia Schulte

Helden für eine Mark
Constantin Gillies’ Roman „Der Bug“ handelt vom (Nicht-)Erwachsenwerden einer Jugendkultur
Von Stefan Höltgen

Zuchtmeister der Genauigkeit
Zur Briefausgabe von Adolph Menzel
Von Klaus-Peter Möller

Gähn!
Dietmar Bittrich hat die deutsche Literatur als Betthupferl entdeckt
Von Saskia Schulte

Mit dem Seelöwen in der Bauchtasche
Paolo Friz und Norbert Raabe schicken zwei Tierfreunde auf den Weg zum Meer
Von Fabian Kettner

Lyrik

Wider den Verschenktext
Steffen Jacobs und Michael Lentz legen neue Gedichtbände vor
Von Stefan Höppner

Ein Kundschafter der Blicke
Andreas Altmann bereist in seinem neuen Gedichtband „Das zweite Meer“
Von André Schinkel

Vom Sinn des Fußballs
Mit „experimenteller Fußballpoesie“ erkundet Klaus Hansen neue Wege in die Welt des Fußalls
Von H.-Georg Lützenkirchen

Krimis und Thriller

Übles Psychospiel
In „Die Verlobung des Monsieur Hire“ von Georges Simenon wird die Geschichte einer Obsession und eine grausame Liebesgeschichte erzählt
Von Manfred Orlick

Primatenschau
Gerben Hellinga lässt einen unsympathischen Helden mit offensichtlichem Testosteronüberschuss auftreten
Von Walter Delabar

Krimi Noir in Ungarn
Vilmos Kondors Roman „Der leise Tod“ ist handwerklich solide geschrieben
Von Monika Grosche

Großartige Revolutionsklamotte
Paco Ignacio Taibo II bietet in „Der Schatten des Schattens“ eine grandiose Rückschau auf die mexikanische Geschichte
Von Walter Delabar

Der deutsche Herbst – und kein Ende
Thomas Hoeth thematisiert in seinem Krimi „Herbstbotin“ die RAF
Von Stefan Schweizer

Böse sein – Missbrauch als Freizeitspaß
Über die Verstrickungen von Polizei, BND, Verfassungsschutz und organisierter Kriminalität – „Eisige Nähe“ von Andreas Franz
Von Thomas Neumann

Nicht so sehr geschmackvoll
Bernd Geislers Regionalkrimi „Der geschmackvolle Tod“ fällt flach
Von Heike Henderson

Pech mit Profis
Richard Starks neuer Parker-Krimi „Irgendwann gibt jeder auf“ unterhält stil- und treffsicher
Von Georg Patzer

Geld!
Dominique Manottis überaus gelungener Wirtschaftskrimi „Letzte Schicht“ wartet mit einem guten Schuss Anarchie auf
Von Walter Delabar

New York Story
Richard Prices New York-Krimi „Cash“ zeigt seinen Autor als einen der Großen des Genres
Von Walter Delabar

Späte, aber tödliche Erkenntnis
Zu Sabine Thieslers Thriller „Menschenräuber“
Von Thomas Neumann

Opernkitsch
„Der Bajazzo“: Regula Venskes Versuch eines heiteren Krimis
Von Walter Delabar

Angstmacher
Ake Edwardsons Versuch, das Urvertrauen in die Welt zur Disposition zu stellen
Von Walter Delabar

„Misere“ – Tödliche Musik
Über den grandiosen Thriller „Choral des Todes“ von Jean-Christophe Grangé
Von Thomas Neumann

Fremdsprachige Literatur

Essay

Literaturkritik und Krise
Der Streit um Roger Martin du Gards „Épilogue“ zu Beginn des Zweiten Weltkriegs (1939-1940)
Von Olaf Müller

Rezensionen

Ein transzendentales „Ich“?
Über David Foster Wallaces „Kurze Interviews mit fiesen Männern“
Von Alexander Weil

Pfeifen auf dem ersten Loch
William Gays Debütroman „Ruhe nirgends“ erstmals auf Deutsch
Von Oliver Pfohlmann

Schon wieder eine neue „Generation“?
Zu Douglas Couplands Roman „Generation A“
Von Thomas Neumann

Die Fantasie erblüht nach Schmerzenslust
Samuel Becketts vermischte Schriften „Disjecta“ sind nun komplett ín deutscher Übersetzung erschienen
Von André Schinkel

Ein Verlegerleben zwischen Paris und New York
Der amerikanische Linksintellektuellenverleger André Schiffrin zeigt in seinem Lebensrückblick, wie sein Leben und Werk mit der Tradition der französischen Literatur verbunden ist
Von Thomas Hummitzsch

Die Erinnerung als Vorleistung für das Vergessen
Laura Alcobas kleiner Roman über eine Kindheit in der Diktatur
Von Almut Oetjen

Die Brüchigkeit der Fassaden
Murathan Mungan entwirft in zwei ganz unterschiedlichen Büchern ein vielfältiges Panorama des nahöstlichen Frauenlebens
Von Beat Mazenauer

Die Wunder des Morgenlandes
Der Islamwissenschaftler Ralf Elger legt eine Neuübersetzung und -kommentierung von Ibn Battutas „Reisen durch Afrika und Asien“ vor
Von Behrang Samsami

Die Austreibung, die keine war
Die vielschichtigste Kommentierung zu Giordano Brunos „Die Austreibung des triumphierenden Tieres“
Von Patrick Mensel

Happy Ends gibt es nur in Hollywood
Anton Tschechows „Erzählungen von Liebe, Glück und Geld“ sind ein Meisterwerk der Ironie
Von Jana Scholz

Neuer Stoff für die „Fridolatrie“
Salomon Grimberg hat unveröffentlichte Fotografien und Liebesbriefe Frida Kahlos und Nickolas Murays publiziert
Von Ulrike Krenzlin

Eine Hymne an die Musik
Über Wynton Marsalis’: „Jazz, mein Leben“
Von Stefanie Leibetseder

Literaturwissenschaft

Wegweiser durch ein kaum erschlossenes Werk
Die Zeitschrift „ARGOS“ fördert die Beschäftigung mit Peter Hacks
Von Kai Köhler

Lyrik im Zeichen der Swastika
Über Ernst Osterkamps Studie „Poesie der leeren Mitte. Stefan Georges Neues Reich“
Von Torsten Mergen

Weiblicher Konsum, substanzlose Kredite und nervöse Börsengeschäfte
Franziska Schößler diskutiert in „Börsenfieber und Kaufrausch“ Diskurse zu Ökonomie, Judentum und Weiblichkeit um 1900
Von Manuel Bauer

Ex negativo
Udo Franke-Penski und Heinz-Peter Preußer geben einen Band über die Männerfantasie des kriegerischen Geschlechts der Amazonen heraus
Von Rolf Löchel

Weder Eutopie, noch Dystopie
Zu Judith Leiß’ Buch über die Heterotopie als postmodernistisches Subgenre der Utopie
Von Rolf Löchel

Alpenveilchen oder Peitschenhieb?
Sabine Mainberger über das „Experiment Linie“ und Oliver Simons über „Raumgeschichten“ in Ästhetik, Literatur und Wissenschaft um 1900
Von Oliver Pfohlmann

Vom Kampf der Kontinente
Mit „Texturen des Globalen“ legt Andy Hahnemann eine vorzügliche Studie über den Zusammenhang von Geopolitik und Populärliteratur zwischen 1918 und 1939 vor
Von Stefan Hermes

Zerstörung, was sonst?
Thomas Boyken, Ina Cappelman und Uwe Schwagmeier haben einen Sammelband zu Rolf Dieter Brinkmann herausgegeben
Von Reiner Niehoff

Ästhetik des Authentischen – oder: Gibt es ein Richtiges im Falschen?
Eine Studie von Christoph Zeller untersucht Literatur und Kunst um 1970
Von Torsten Mergen

Was Walther von der Vogelweide, Friedrich Hölderlin, Karl Marx und Bob Dylan zusammenbringt
Der Tagungsband „Materialität in der Editionswissenschaft“ vermittelt einen aktuellen Überblick über eine lebendige und vielseitige Disziplin
Von Dorothée Leidig

Parallelwelten und Pubertäts-Chaos
Henning Heske nimmt die gegenwärtige Kinder- und Jugendliteratur unter die Lupe
Von Jutta Ladwig

Von Mitarbeitern

Internationale „Literaturkumpanei“ – Friedhelm Rathjen untersucht in seinem Band „Irish Company“ die Autoren „Joyce & Beckett and more“

Kunst-, Kultur- und Medienwissenschaft

„Dark Deep Darkness“
Ein neuer Bildband präsentiert 99 Lithografien von David Lynch
Von Jens Zwernemann

Hüter der Enigmatik
Ralf Michael Fischer spielt „Raum und Zeit im filmischen Œuvre von Stanley Kubrick“ gegen das Erzählen aus
Von Jean-Pierre Palmier

Lone Rider
Richard Schinkel hat eine Monografie über Clint Eastwood und seine Filme geschrieben
Von Thomas Neumann

So bitte nicht!
Slavko Kacunko verfasst eine kaum lesbare Kunst- und Kulturgeschichte des Spiegels
Von Franz Siepe

„Kein Geld, kein Schnaps, kein Fraß, kein Weib“
In „Die Epoche der Vagabunden“ präsentieren die Herausgeber Walter Fähnders und Henning Zimpel Texte und Bilder von „Erzvaganten“ und „Tippelschicksen“ aus den Jahren 1900-1945
Von Jens Zwernemann

Offene Antworten
In seiner Dissertation unterzieht Hans-Jürgen Voss Thomas Laqueurs Abfolgethese der historischen Geschlechtermodelle einer Revision und dekonstruiert das vermeintlich biologische Geschlecht aus biologisch-medizinischer Perspektive
Von Rolf Löchel

Wenn die Zunge zum Schwert wird
Sybille Krämer und Elke Koch präsentieren Deutungen eines Alltagsphänomens: Verletzendes Sprechen
Von Josef Bordat

Gibt es eine Evolution der Kultur?
Volker Gerhardt und Julian Nida-Rümelin haben ein Buch zur „Evolution in Natur und Kultur“ herausgegeben
Von Stefan Diebitz

Das Selbst als performativer Akt
„In the beginning there was no ,solo‘“: Ein Sammelband von Ute Berns beleuchtet Individualitätsdiskurse in der Frühen Neuzeit
Von Kirsten Sandrock

Die Weisheit kommt vom Geschmack
„Die Tischgesellschaft“ von Iris Därmann und Harald Lemke denkt die Kulturwissenschaft vom Kochtopf aus
Von Nikolai Wojtko

Politik und Geschichte

Ein Protagonist der deutschen Sozialgeschichte
Jan Eike Dunkhase hat eine Dissertation über Werner Conze geschrieben, den die Geschichte der Judenvernichtung nie interessierte
Von Klaus-Jürgen Bremm

Die Verwertung der Farce
Zwei Sammelbände zum Werk von Michael Hardt und Antonio Negri
Von Fabian Kettner

Blutspur durch ein Jahrhundert
Stephen Kinzers Buch „Putsch!“ handelt von Amerikas Tradition verdeckter Operationen von Hawaii bis nach Afghanistan
Von Klaus-Jürgen Bremm

Indien – die weltgrößte Dämonkratie
Nach Meinung der indischen Globalisierungskritikerin und Schriftstellerin Arundhati Roy geht in Indien das Gespenst des Faschismus um
Von Thomas Hummitzsch

Faschismus gab es – aber nur in Italien und Deutschland
Zu Wolfgang Schieders „Faschistische Diktaturen. Italien und Deutschland.“
Von Wolfgang Wippermann