Simeon, Jonatans Nachfolger, erringt die volle Unabhängigkeit Judas

Simeon, Jonatans Nachfolger, erringt die volle Unabhängigkeit Judas

(1. Makkabäer XIII 1) Als Simeon hörte daßTryfon ein großes Heer zusamenzog, um in Juda einzufallen, (2) und sah daß das Volk darüber in großer Angst und Sorge war, begab er sich nach Jerusalem (3) und sprach ihnen in einer Versammlung Mut zu. (8) Da riefen sie: „Du sollst unser Führer sein an Judas und Jonatans Statt. (9) Führ du unsern Krieg! wir werden tun was du befiehlst.“ (10) Da berief er alle wehrfähigen Männer ein und beschleunigte die Fertigstellung der Mauern Jerusalems.

(12) Nun brach Tryfon mit einem großen Heere von Akko auf und führte Jonatan als Gefangenen mit sich. (14) Als er erfuhr daß Simeon an Jonatans Stelle getreten war und den Kampf mit ihm aufnehmen wollte, ließ er ihm sagen: (15) „Sende hundert Talente Silber und zwei von Jonatans Söhnen als Geiseln! dann lassen wir ihn frei.“ (19) Da sandte Simeon die Knaben und die hundert Talente; Tryfon aber brach sein Wort und ließ Jonatan nicht frei. (21) Die in der Burg aber forderten Tryfon auf, so schnell wie möglich zu kommen und ihnen Lebensmittel zu bringen. (22) Tryfon machte seine ganze Reiterei marschbereit. Da aber in jener Nacht viel Schnee fiel, konnte er nicht durchkommen und zog ab nach Gilead. (23) Dort ließ er Jonatan hinrichten (24) und kehrte dann nach Syrien zurück. (25) Simeon aber ließ die Gebeine seines Bruders holen und bestattete sie in Modein, der Stadt seiner Väter. (26) Ganz Israel hielt große Totenklage um ihn; (27) und Simeon errichtete über den Gräbern seiner Eltern und Brüder ein hohes weithin sichtbares Denkmal.

(31) Tryfon ließ nun den jungen König Antiochos hinterlistig ermorden (32) und wurde selbst König an seiner Statt. (33) Simeon aber baute die Festungen Judas aus; er umgab sie mit hohen Mauern und Türmen und festen Toren und versah sie mit Lebensmitteln. (34) Dann schickte er Gesandte an König Demetrios mit der Bitte um Steuer- und Straferlaß. (35-40) Demetrios erfüllte seine Bitte. (41) So wurde im Jahre 170 d. gr. H. das Joch der Heiden von Israel genommen; (42) und das Volk fing an, in den Urkunden und Verträgen zu schreiben: „Im ersten Jahre Simeons, des großen Hohenpriesters Feldherrn und Führers der Juden.“

(49) Denen in der Burg wurde jeder Verkehr mit dem Lande unmöglich gemacht; so brach eine Hungersnot bei ihnen aus, und viele starben. (50) Da boten sie Simeon die Übergabe an; dieser willigte ein, doch vertrieb er sie und reinigte die Burg von Greueln. (51) Am 23. Des 2. Monats des Jahres 171 d. gr. H. zog er in die Burg ein mit Lobgesängen und Palmzweigen, mit Zithern Zimbeln und Harfen. (52) Er ordnete an daß dieser Tag alljährlich als Festtag begangen werden sollte. Dann verstärkte er die Befestigung des Tempelberges neben der Burg und wohnte dort mit den Seinen.

(XIV 4) Solange Simeon lebte, hatte das Land Juda Ruhe. Er war auf das Wohl seines Volkes bedacht; und dieses war mit seiner Herrschaft zufrieden und freute sich seines Ruhmes, (5) den er durch die Einnahme von Jafo noch erhöhte, das er zum Hafen für den Verkehr mit den Küstenländern machte.

(XVI 11-24) Im Jahre 177 d. gr. H. wurde Simeon mit zweien seiner Söhne von seinem Schwiegersohn Ptolemaios bei einem Gelage hinterlistig überfallen und ermordet. Ihm folgte sein Sohn Johanan.

(IX)
Freue dich sehr Tochter Zion, jauchze Tochter Jerusalem!
Sieh dein König kommt zu dir gerecht und siegreich,
Demütig reitend auf einem Esel, dem Füllen der Eselin.

Er rottet die Kampfwagen Efraims aus, Jerusalems Rosse;
zerbrochen werden die Bogen, er gebietet Frieden den Völkern.
Seine Herrschaft reicht von Meer zu Meer,
vom Eufrat bis ans Ende der Erde.

(XIV 7) Unter der Regierung des Alexander Jannai sandte Sulla, während er selbst zum Kriege gegen Mithradates aufbrach, Lucullus nach Afrika, um einen Aufstand der Juden in Kyrene zu unterdrücken. Dazu sagt Strabon: „In der Stadt Kyrene gab es vier Klassen: Bürger Ackerbauer Beisassen und Juden. Die letzteren sind schon fast in jede Stadt gekommen, und man kann nicht leicht einen Ort in der Welt finden, der dies Volk nicht beherbergte und nicht von ihm beherrscht würde. Und so ist es geschehen, daß die Kyrenaika, da sie unter denselben Statthaltern steht wie Ägypten, sowohl viele andere Dinge dieses Landes eifrig nachahmt als auch ganz besonders die Bräuche der Juden pflegt und mit verbreiten hilft. Denn in Ägypten befindet sich eine für sich lebende jüdische Kolonie, und ein großer Teil von Alexandria ist für dies Volk abgetrennt. Sie haben auch einen Ethnarchen, der sie regiert, richterliche Entscheidungen trifft und die Durchführung der Verträge und Verordnungen überwacht, als ob er der Fürst eines selbständigen Staates wäre.