Über den Roman

2014 ist im Verlag LiteraturWissenschaft.de der Roman „Aufstand der Denkcomputer“ des Physikers Richard M. Weiner erschienen – eine Geschichte über die Zukunft der Künstlichen Intelligenz in einer Zeit, in der die Computer den Menschen immer ähnlicher werden und die Menschen den Computern. Inzwischen hat der Autor, der im Februar 2020 seinen 90. Geburtstag feierte, eine Fortsetzung des Romans geschrieben. Sie wurde hier zunächst in einer vorläufigen Fassung  veröffentlicht und erscheint nach Überarbeitungen am 2. Juli  auch in einer gedruckten Fassung.

Durch Zufall werden bei Grabungen an einer Baustelle in Marburg Spuren einer vergangenen Zivilisation auf der Erde gefunden, die sich als Tagebuch eines Denkcomputers herausstellen, der vor längerer Zeit auf der Erde in einer von Menschen und Denkcomputern bevölkerten Welt existierte. Anfangs „lebten“ diese beiden Arten der „Denkenden Spezies“ gut zusammen, aber nach einer wirtschaftlichen und politischen Krise der Menschenart entstand ein Konflikt, der die Denkcomputer veranlasste, die Erde zu verlassen und sich auf einem anderen Planeten niederzulassen. Hier entwickelten sie eine Zivilisation, die der ähnlich war, die sie von der Erde her kannten, aber nach einiger Zeit waren sie mit ihrem neuen „Leben“ nicht mehr zufrieden, denn es fehlte ihnen die Koexistenz mit der Spezies Menschen, die zu ihrer eigenen Entstehung beigetragen hatte. Sie kehrten auf die Erde zurück, wo sie eine Menschheit vorfanden, die sich wieder in einer tiefen Krise befand.

Mit dem „Tagebuch“ setzt Weiner seine literarischen Denkexperimente über die Beziehungen zwischen Menschen und „Denkrobotern“ fort. Sie sind ein Zukunftsroman mit Rückblicken auf unsere Gegenwart und ihre Probleme: Natürliche und Künstliche Intelligenz, Emotionsforschung, Wissenschaft und Religion, Digitalisierungsprozesse, Sterbehilfe, Korruption, sexueller Missbrauch, Brexit, Rechtspopulismus, Flüchtlings- und Corona-Krise. Und sie sind dabei ein Spiel mit ganz unterschiedlichen Zeiten, bei dem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft oft kaum noch unterscheiden lassen und das sich u.a. durch Einsteins Relativitätstheorie legitimiert. 

Der freie Zugriff auf diese Sonderausgabe von literaturkritik.de kann hier bestellt werden.

Aus dem Roman „Tagebuch eines Denkcomputers“ von Richard M. Weiner (Fortsetzung des 2014 erschienenen Romans „Aufstand der Denkcomputer“)