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Online-Lexikon LiteraturwissenschaftBegriffe - Autoren - WerkeDas Lexikon zur Literaturwissenschaft ist auf der Basis einer an der Universität München und an der Universität Marburg vorgenommen Aufstellung literaturwissenschaftlicher Grundbegriffe entstanden, wird fortlaufend erweitert und mit Einträgen zu Autoren und Werken ergänzt. Zum Stellenwert der Begriffe im Gesamtzusammenhang der Literaturwissenschaft gibt das dreibändige Handbuch Literaturwissenschaft (in diesem Lexikon bei Verweisen darauf mit "Handbuch Literaturwissenschaft" + Bandangabe abgekürzt) umfassende Auskunft. Das Lexikon ist in einigen Bestandteilen nur Online-Abonnenten von literaturkritik.de zugänglich. Die Kommentierung der Beiträge ist allen Benutzern möglich. Die Mitarbeit ausgewiesener Kennerinnen und Kenner an der Verbesserung bestehender und der Erstellung neuer Lexikonbeiträge oder der redaktionellen Betreuung ganzer Themenbereiche ist willkommen. Oliver Pfohlmanns Lexikon zur Literaturkritik wird von dem Autor alleine erstellt. Kommentare zu den Einträgen sind jedoch möglich und willkommen. | |
Lexikon Literaturwissenschaft : Erzähltextanalyse |
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auktorial/personal | |
In der Literaturwissenschaft etablierte, vor allem durch Franz K. Stanzel verbreitete, doch mittlerweile partiell durch konkurrierende Termini (maßgeblich die Gérard Genettes) ersetzte Kategorien zur erzähltextanalytischen Unterscheidung bei der Benennung von Erzählsituationen … | |
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Bewusstseinsstrom | |
auch stream of consciousness, Bezeichnung für die erzählerische Wiedergabe innerer Vorgänge von Figuren in Form von assoziativen Gedankenketten (1. Pers., Präsens, Indikativ, unvollständige Syntax). Gilt als Extremform des syntaktisch und gedanklich stärker strukturierten I … | |
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Binnenerzählung | |
Bezeichnung für die in eine Rahmenerzählung eingelagerte Erzählung.... | |
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Diegesis | |
Aus altgr. diägäsis (διήγησις, ἡ) = das Erzählen, die Erzählung (διηγέομαι = auseinandersetzen, erzählen); erzählende Darstellung im Unterschied zur nachahmenden Darstellung (Mimesis). - | |
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diegetisch | |
erzählend oder zur erzählten Welt gehörend, vgl. Diegesis - In der erzähltextanalytischen Konzeption Gérard Genettes Basisbegriff, der durch diverse Zusätze zu folgenden Unterscheidungen hinsichtlich der Beziehung des Erzählers zum erzählten Geschehen führt: | |
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Digression | |
Abschweifung vom Hauptthema der Erzählung.... | |
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Direkte Rede | |
Wörtliche Rede, oft durch eine InquitFormel (Sie antwortete: "...") eingeleitet.... | |
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discours | |
histoire... | |
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Epische Gattungen | |
Sammelbezeichnung für die erzählenden fiktionalen Textformen wie Legende, Sage, Märchen, Exemplum, Novelle, Epos, Roman usw.... | |
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Erlebte Rede | |
Redeform der Wiedergabe innerer Vorgänge in der 3. Person, Präteritum, Indikativ.... | |
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Erzählte Zeit/Erzählzeit | |
Erzählanalytische Unterscheidung: Erzählte Zeit ist die Zeitspanne, die die Erzählung umfaßt; Erzählzeit ist die Zeit, die man zum Erzählen/Lesen benötigt.... | |
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Erzählinstanz (Erzähler) | |
Vermittelnde Instanz zwischen dem Autor und der erzählten Geschichte sowie zwischen Geschichte und Leser. Sie kann als Figur im Text in der 1. Person auftreten (Ich-Erzähler) oder in der 3. Person auktorial kommentierend zu Wort kommen, kann aber auch nur implizit als Figur in … | |
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Erzählperspektive (point of view) | |
Standortgebundene Bedingungen, unter denen ein Geschehen in erzählenden Texten wahrgenommen, bewertet und dargestellt wird. Die Analyse der Erzählperspektive umfasst vor allem Fragen, die die Beziehung der erzählenden Instanz zum erzählten Geschehen betreffen: Wer sieht von w … | |
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Erzählsituationen | |
Von Franz K. Stanzel eingeführter Terminus, der durch drei attributive Ergänzungen folgende typisierende Unterscheidungen vornimmt: | |
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Erzähltempora | |
Fiktionale Erzähltexte verwenden häufig das Imperfekt sozusagen als Nullstufe der temporalen Textgliederung. Das grammatische Tempus der Präteritums wird durch deiktische Angaben, vor allem Zeitadverbien modifiziert ("dann/jetzt/morgen ... war Weihnachten"). Im Unterschied daz … | |
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Fabel/Plot/ | |
Erzählanalytische Bezeichnung für die Ereignisfolge, also für die Ordnung der einzelnen Geschehenspartikel in ihrer logischen, chronologischen und psychologischen Abfolge.... | |
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Fokalisierung | |
Perspektivierung des dargestellten Geschehens durch eine erzählende Instanz. Vgl. auch Erzählperspektive (point of view). - Im Anschluss an Gérard Genette hat die Unterscheidung folgender Fokalisierungstypen weite Verbreitung gefunden: | |
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Geschichte/story/ | |
(sujet/narration) Erzählanalytische Bezeichnung für die von der Ereignisfolge abweichende Zeichenfolge, also für die sprachlichkünstlerische Anordnung der Geschehenspartikel in einem erzählenden Text, die von der logischen, chronologischen und psychologischen stark abweichen … | |
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Herausgeberfiktion | |
Vom Erzähler "vorgetäuschte" Herausgabe einer vorgeblich nur aufgefundenen Geschichte.... | |
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histoire | |
Histoire meint das dargestellte Geschehen im Unterschied zur Art der Darstellung (discours).- Ein vor allem in der Narratologie verwendeter Begriff, der sich aber im Hinblick nicht nur auf erzählende Texte, sondern u.a. auch auf Dramen anwenden lässt.... | |
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