Mahnungen zur Wachsamkeit

Mahnungen zur Wachsamkeit

(Mk XIII 33) „Drum seht euch vor und wacht! denn ihr wißt nicht, wann die Zeit da ist. (34) Wie wenn ein Mann, der auf Reisen geht und sein Haus verläßt, jedem Knechte seine Arbeit anweist, dem Türhüter aber aufträgt zu wachen, (35) so wacht! denn ihr wißt nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob am Abend um Mitternacht beim Hahnenschrei oder am Morgen. (36) Er könnte sonst, wenn er plötzlich kommt, euch schlafend finden.

(Mt XXIV 37.38) Aber wie sie zu Noahs Zeiten vor der Sintflut aßen und tranken, heirateten und verheirateten bis zu dem Tage wo Noah in die Arche ging (39) und nichts merkten bis die Flut kam und alle fortraffte, so wird es sein bei der Ankunft des Menschensohnes. (40) Dann wird von zwei Männern auf dem Felde der eine angenommen[1], der andre stehn gelassen (41) und von zwei Frauen an der Mühle die eine angenommen, die andre zurückgelassen.

(43) Wenn der Hausherr wüßte, in welcher Nachtwache der Dieb kommt, so würde er wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen. (44) Drum seid bereit! denn ihr wißt nicht, zu welcher Stunde des Menschensohn kommt.

(45.46) Heil dem treuen und verständigen Knecht, den sein Herr über das Gesinde gesetzt hat, ihnen zur rechten Zeit ihre Speise zu geben, und den er bei seiner Rückkehr hiermit beschäftigt findet! (47) Er wird ihn über all seine Güter setzen. (48) Weh aber dem schlechten Knechte, der denkt: ‚Mein Herr kommt noch lange nicht‘ (49) und der nun seine Mitknechte schlägt und mit den Schlemmern frißt und säuft! (50) Wenn sein Herr kommt an einem Tage wo er sichs nicht versieht, zu einer Stunde, die er nicht ahnt, (51) so wird sein Herr ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz bei den Heuchlern geben. Da wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.

(XXV 1) Es wird dann gehn wie mit zehn Jungfrauen, die mit ihren Lampen auszogen dem Bräutigam entgegen. (2) Fünf von ihnen waren töricht, fünf aber klug. (3) Die törichten nahmen ihre Lampen, aber kein Öl mit; (4) die klugen aber nahmen Öl in Krügen samt ihren Lampen. (5) Da nun der Bräutigam auf sich warten ließ, nickten alle ein und schliefen. (6) Mitten in der Nacht aber erhob sich ein Geschrei: ‚Der Bräutigam kommt! auf, ihm entgegen!‘ (7) Da erhoben sich all diese Jungfrauen und putzten ihre Lampen. (8) Und die törichten sagten zu den klugen: ‚Gebt uns von eurem Öl! unsre Lampen sind am Erlöschen.‘ (9) Doch die klugen erwiderten: ‚Dann würde es weder für uns noch für euch reichen. Geht zu den Krämern und kauft euch was!‘ (10) Während die hingingen, kam der Bräutigam. Die nun bereit waren gingen mit ihm in den Hochzeitssaal, und die Tür wurde geschlossen. (11) Hinterher kamen auch die andern Jungfrauen und riefen: ‚Herr, Herr, mach uns auf!‘ (12) Der aber erwiderte: ‚Ich kenne euch nicht.‘ (13) Also wacht! denn ihr kennt weder Tag noch Stunde.“

Erklärungen

[1] Von den Engeln, die nach Mk XIII 27 die Auserwählten zu sammeln haben.