Aristobuls Ende. Antipaters Emporkommen im Dienste Cäsars

Aristobuls Ende. Antipaters Emporkommen im Dienste Cäsars

(7) Als Krassus auf seinem Feldzuge gegen die Parther nach Judäa kam, raubte er nicht nur alles im Tempel befindliche Geld, das Pompejus nicht angerührt hatte, im ganzen zweitausend Talente, sondern erdreistete sich sogar, den Tempel seines gesamten Goldschmuckes zu berauben, der einen Wert von achttausend Talenten hatte.

(7) Als nach der Flucht des Pompejus und des Senats Cäsar zu Rom die Gewalt in Händen hatte, beschloß er, Aristobul in Freiheit zu setzen und ihn mit zwei Legionen nach Syrien zu schicken. Aber noch vor seiner Abreise wurde Aristobul von Anhängern des Pompejus vergiftet. Auf Pompejus’ Befehl wurde bald darauf auch Aristobuls Sohn Alexander mit dem Beil hingerichtet.

(8) Als dann nach Pompejus’ Tode Cäsar Ägypten angriff, leistete ihm Antipater, der Judäa in Hyrkans Auftrage verwaltete, durch Zuführung von Hilfstruppen, durch Gewinnung der ägyptischen Juden und durch seine persönliche Tapferkeit wertvolle Dienste. Cäsar bewies nach Beendigung des Krieges seinen Dank dadurch, daß er Hyrkan zum erblichen Ethnarchen[1] und Hohenpriester ernannte und ihm erlaubte, die Mauern Jerusalems, die noch von Pompejus her zerstört lagen, wieder aufzubauen; dem Antipater aber das römische Bürgerrecht verlieh, ihn von allen Abgaben befreite und ihn zum Statthalter von Judäa ernannte. Vergeblich hatte Aristobuls jüngerer Sohn Antigonus versucht, seinen Anspruch auf die Herrschaft geltend zu machen.

Erklärungen

[1] Zum „Volksfürsten“, d. i. unabhängigen Fürsten des ganzen jüdischen Gebietes.