25. GLIESE 2 – Computer und Menschen als Unterarten der Denkenden Art

Diese Bemerkung von Monique über das „gut einleben“ erwies sich bald als übertrieben und wir mussten feststellen, dass wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht hatten. Dieser „Wirt“ war nichts anderes als die Unterart Mensch der Denkenden Spezies. Zu unserer Überraschung sollten wir nach einiger in unserer Emigration auf der Gliese verbrachten Zeit daran erinnert werden, dass unsere Existenz als Denkcomputer-Unterart von gewissen Gesetzen bestimmt war, die eine Koexistenz mit der Unterart Mensch unvermeidbar machten.

Bisher nicht berücksichtigt hatten wir, dass uns das Gesetz, immer im Interesse der Menschen zu handeln, uns zumindest indirekt dazu zwang, Kontakt mit den Menschen aufrecht zu halten, um dieses Interesse überhaupt zu erkennen. Als wir die Erde verließen, waren wir uns dessen nicht bewusst, und es dauerte eine  aus menschlicher Perspektive sehr lange Zeit, bis wir dies realisierten. Allerdings war das für uns, die ewig lebten, bloß ein kurzer Augenblick, und aus diesem Grund werde ich mich mit der Beschreibung dieser Zeit entsprechend kurz fassen.




Aus dem Roman „Tagebuch eines Denkcomputers“ von Richard M. Weiner (Fortsetzung des 2014 erschienenen Romans „Aufstand der Denkcomputer“)