Männer machen Bumm!

Was können unsere Söhne vom Fußball lernen?

Von Dirk KaeslerRSS-Newsfeed neuer Artikel von Dirk Kaesler und Stefanie von WietersheimRSS-Newsfeed neuer Artikel von Stefanie von Wietersheim

Rätsel des Lebens. Wie, um Himmels willen, kann es sein, dass es nur ein gewaltlastiges Angebot an Männer-Rollen beim Fußball gibt? Dass aggressive Gladiatoren immer noch Helden der Welt sind – während parallel dazu das bemerkenswerte Buch Söhne erziehen als Feministin für eine lebhafte Diskussion unter Eltern in Deutschland sorgt? Darin fragt sich die Autorin Shila Behjat, wie sie als Mutter Söhne erziehen kann, „ohne dass sie Arschlöcher werden.“ Sprich: Aggressiv, rücksichtslos, eine potenzielle Quelle der Angst für Frauen. Wie können sie neue Helden finden, an denen sie sich orientieren?

Bei der sommerlichen Europameisterschaft 2024 im Fußball blieben die Rollenangebote für unsere Söhne massenmedial so wie immer: Männliche Sportmaschinen kämpften schwitzend und brüllend, gekrönte Häupter sahen dabei zu. Auf den Zuschauertribünen der Stadien grölten die Fans.

Hier geht es uns um die Frage, welche Bilder von Männlichkeit mit und durch solches Spektakel erzeugt und tradiert werden. Und was davon wollen und können wir unseren Söhnen vermitteln. Sollen sie stürmen? Sollen sie zuschauen? Sollen sie lieber Schach spielen, wo es keine Knochenbrüche und gerissene Kreuzbänder gibt? Auch da gehts um Kämpfen, Siegen, Verlieren. Aber da gibt es das Remis, wenn beispielsweise der am Zug befindliche Spieler keine legale Zugmöglichkeit mehr hat, sein König jedoch nicht im Schach steht. Beide Spieler müssen sich darauf einigen, dass keiner gewonnen hat. Fußball ist kompromissloser als Schach: Allein Sieger und Verlierer sahen wir mit unseren Söhnen.

Was machen Fußballmänner auf dem grünen Rasen?

Gleich nach dem Anpfiff jagen sie einem silber-bunten Ball nach. Sie rennen hintereinander her. Sie drängeln sich vor dem Tor. Sie umklammern sich, sie schubsen sich, sie zerren am Trikot der anderen Spieler, sie treten sich. Es gibt nicht nur das unabsichtliche Foul, es gibt auch das „taktische Foul“, das willentlich begangen wird, um eine Spielunterbrechung zu erreichen, wobei ein nachfolgender Ballbesitz des Gegners in Kauf genommen wird.

Getreten wird gegen die Schienbeine, gegen die Knöchel, die eingeschraubten Stollen können böse Verletzungen bewirken. Zumindest tut es ziemlich weh. Darum wird dann betäubendes Eis auf die verletzte Stelle gesprüht. Und wie unschuldig sie dann immer tun, wenn der Gegner sich am Boden krümmt: „Ich war’s nicht“ sollen die hochgereckten Arme signalisieren. Mehrfach haben wir gesehen, wie jene Geste mit beiden Händen vor den Augen gemacht wird, die schon im Kindergarten sagen sollte: „Dann heul doch!“ – Und der Kommentator sagt dann: „Da hat’s aber richtig gescheppert!“ Und es klingt nicht nach Mitleid.

Körper-Kult der Titanen

Aber, man sieht auch Männer, die sich umarmen. Manche küssen sich. Vor Begeisterung über sich selbst reißen sie sich das Trikot vom Leib, damit die Zuschauer die haarigen und muskulösen Oberkörper und den Waschbrettbauch sehen können. Gern springen sie sich auch an, Brust gegen Brust. Und manchmal begräbt eine ganze Mannschaft den Torschützen unter sich. Und dann sieht man einen Prinzen, der die rechte Hand des Kapitäns seiner Mannschaft in beide Hände nimmt und ihn tröstet.

Um diese Gladiatoren im Oval des gigantischen Stadions herum jubeln, singen, pfeifen, toben Tausende von Menschen, wobei Männer die satte Mehrheit stellen. Ganz oben im Zuschauerraum sitzen manchmal Könige oder Prinzen: Sowohl Spanien als auch England konnten beim Endspiel damit aufwarten. Als der Abpfiff verklungen war, schritt König Felipe VI. von Spanien nach unten, betrat den Rasen und durfte den Siegerpokal in den Berliner Nachthimmel stemmen. Neben ihm stand seine Tochter, Prinzessin Sofia, und strahlte. Der englische Prinz William und sein Sohn George schlugen sich vor Entsetzen die Hände vor die Augen. Erneut hatten die Spieler aus dem „Mutterland des Fußballs“ – wieso nicht „Vaterland“? – verloren. Seit der Weltmeisterschaft vor 58 Jahren warten die „Three Lions“ vergeblich auf einen großen Titel.

Bei solchen Turnieren gibt es kein Unentschieden. Es geht um Sieg oder Niederlage.

Zuschauer-Sport

Die Rolle des Zuschauers – angesichts der Tatsache, dass die absolute Mehrzahl der Menschen im Stadion Männer war, bleiben wir auch hier bei der männlichen Form – ist festgelegt: Er kommt ins Stadion, sucht seinen Platz, trägt seinen Plastikbecher mit Bier, trinkt, singt, schwenkt Fahnen, pfeift, jubelt, fällt seinem Nachbarn um den Hals, weint, wirft den Plastikbecher verbotenerweise auf das Spielfeld, verlässt das Stadion, geht zum Nachfeiern mit seinen Freunden zum Biertrinken, findet hoffentlich sein Zuhause und fällt glücklich oder traurig in den Schlaf. Am nächsten Morgen erzählt er jenen Menschen, die nicht dabei waren, wie es so gewesen war.

Diese Rolle gibt es auch außerhalb der Fußball-Stadien. Es ist eben jene Rolle, in der die allermeisten von uns beim beliebten Zuschauersport „Politik“ verharren. Und wie beim Fußball sitzen dann Millionen von verhinderten Kanzlern, Ministern und Abgeordneten vor den Fernsehgeräten und an den Stammtischen. Und wie die verhinderten Trainer und Schiedsrichter beim Fußball wissen sie es so viel besser als die Menschen in den Regierungen und Parlamenten. Ebenso wenig wie sie einem Fußballverein beitreten und aktiv mitspielen, ebenso wenig treten sie einer politischen Partei oder Gruppierung bei. Von der Übernahme eines politischen Amtes ganz zu schweigen.

Einige von den Politzuschauern gehen dann auf die Straße und auch dort skandieren sie, halten Plakate hoch, auf denen sie dazu aufrufen, dass einige von den aktiven Politikern gehängt, geköpft, verbrannt werden sollten. Sie werfen Eier, Tomaten manchmal sogar Steine und Leuchtraketen. Oder sie verhindern, dass Politiker an Land gehen können oder dass der Dienstwagen wegfahren kann. Schon Gemeinderat wäre für solche „Aktivisten“ zu viel, aber den Bürgermeister angrölen, das können sie. Im Gegensatz zum Fußballstadion ist das gratis, es kostet nicht mal Eintrittsgebühren.

Schon in der Schulzeit können wir unsere Söhne ermutigen, aus der Zuschauerrolle herauszukommen. Klassensprecher, Schulsprecher, Redakteur der Schülerzeitung, etc. Es gibt so viele Möglichkeiten, das Spiel mitzugestalten, anstatt nur zuzuschauen. Aber, in welcher Rolle, mein lieber Sohn?

Der Stürmer

Das ist sicherlich eine Rolle, die nicht für jeden Jungen zugänglich ist. Das sind manchmal diese Kerle, die vor Kraft gar nicht mehr richtig gehen können. Bei denen jeder kleine Wicht ehrfurchtsvoll beiseite geht. Und denen die Mädchen hinterherschauen. Dabei sind es nicht nur die Väter, die ihre Söhne anfeuern, nun endlich mit dem Ball am Fuß zum Tor zu stürmen. Wir haben auch aufgeregte Mütter erlebt, die sehr leidenschaftlich und laut werden, die das Foul des eigenen Sohnes verharmlosen, das Foul an dessen Schienbein lauthals verurteilen.

Bleiben wir bei der EM 2024: Der spanische Stürmer Dani Olmo erzielte drei Tore, die beiden Stürmer Ferran Torres und Lamine Yamal jeweils ein Tor. Kein Kommentator kam an der Tatsache vorbei, dass Yamal erst 17 Jahre alt ist. Ein Held mit Zahnspange!

Und doch war es dann der Stürmer Álvaro Morata, der als Kapitän der spanischen Nationalmannschaft seinem König ein Trikot mit der Aufschrift „Reyes de Europa 4“ (Könige Europas 4) überreichte, und nicht der jugendliche Torschütze.

Stürmer, Kapitän: ist das die Rolle, in der wir unsere Söhne sehen wollen? Muss es immer Präsident, Bundeskanzler, CEO, Lehrstuhlinhaber sein? Wissen unsere Söhne, was es heißt, ganz vorne an der Rampe zu stehen? Ist es nicht viel entspannter, von der zweiten Linie aus mitzugestalten? Warum wollen immer weniger Lehrer Schulleiter werden?

Aber, wenn keiner die Alpha-Rolle auf sich nehmen möchte, wer soll diese Ämter übernehmen? Das Gerangel um die Präsidentschaft, Kanzlerschaft und die Ämter der Ministerpräsidenten beweist, dass es immer noch hinreichend viele Kandidaten gibt. Müssen wir Ehr-Geiz bei unseren Söhnen wecken, fördern, dämpfen? Müssen alle Stürmer werden?

Der Libero

Im Schach sind die Rollen klar vorgegeben: Ein Läufer kann kein Turm werden, ein Turm kein Pferd. Im Fußball hat sich in den letzten Jahren viel geändert. Aus den Läufern – Mittel, Rechts, Links – und den Verteidigern wurde die Viererkette. Aber eine neue Lichtgestalt erschien: der Libero.

Er ist der Verteidigungsspieler ohne direkten Gegenspieler, der zur Absicherung hinter einem Vorstopper bzw. zwei zentralen Manndeckern sowie den zwei Außenverteidigern spielt. Er kann angreifen, er kann verteidigen. Er ist vorne, er ist hinten, er taucht überall auf. Er kann alles. In Deutschland erfand und erfüllte Franz Beckenbauer diese Rolle in Reinform. Die Engländer nennen ihn „Sweeper“, den Ausputzer.

Ist das eine gute Männer-Rolle? Nicht der Kapitän, aber der elegante Spieler? Nicht der Dirigent, sondern der gefeierte Solist? Es gibt die Mannschaft, das Orchester, das Team. Und es gibt den Star, den Virtuosen, den Helden.

Schon in der Schulklasse erkannten unsere Söhne diese Lichtgestalten. Denen alles so leicht zu fallen schien, die sich nicht anzustrengen schienen, die tänzelnd und leichtfüßig ihre kleinen Triumpfe erzielten. Wenn der stürmische Kapitän geachtet wurde, wurden diese Helden geliebt. Können wir aus unseren Söhnen einen Beckenbauer „machen“? Oder müssen sie als ein solcher geboren worden sein?

Der Torwart

Nur wer selbst einmal im Tor stand, weiß, wie es sich anfühlt, wenn eine Horde schreiender Gegner auf einen zurennt. Man sieht zwar den Ball, aber man sieht und hört vor allem diese Riesen, die auf einen zukommen. In rasendem Tempo. Und sie sind so groß. Und sind so schnell.

Und dann schießt einer davon den Ball. Direkt auf mein Tor. Direkt auf mich. Es ist, als ob eine Kanonenkugel auf einen zufliegt. Ein Fußball erzielt eine Geschwindigkeit bis zu 140 bis 160 km/h. Der brasilianische Fußballer Ronny erzielte im Jahre 2007 für seinen damaligen Verein „Sporting Lissabon“ ein Freistoßtor mit der höchsten jemals gemessenen Geschwindigkeit von 210,9 km/h.

Während die Spieler ihre Köpfe wegziehen und ihre Hände zwischen die Beine legen, muss der Mann im Tor seine Hände hinhalten. Auch wenn er Handschuhe trägt und der Ball eher weich ist, die Wucht auf die Hände ist enorm. Und wenn er den Ball nicht gefangen hat, nicht weggeboxt hat, sondern nicht verhindern konnte, dass er in dem Netz des Kastens zappelt, wird der Torwart ausgebuht und ausgepfiffen. Stellen Sie sich bitte einmal in so ein Tor, das 8 Yard breit und 8 Fuß hoch sein muss. Das sind 7,32 Meter Breite und 2,44 Meter Höhe. Und Sie sind der „Wärter“, der „keeper“ dieses großen leeren Raums.

Ja, Peter Handke hat 1970 in seiner Erzählung diese Situation auf den klaren Nenner gebracht: Die Angst des Tormanns beim Elfmeter. Wobei immer ergänzt wird, dass der Spieler, der den Ball ins Tor vor aller Augen schießen soll, noch viel mehr Angst habe.

Bleiben wir beim Torwart: Wollen wir unseren Söhnen diese Rolle zumuten? Sind sie dafür geeignet? Sind sie ein Oliver Kahn, der im Alter von sechs Jahren mit dem Fußballspielen begann, als 25-Jähriger zum FC Bayern München ging, dreimal zum Welttorhüter des Jahres gekürt wurde? Hätte einer unserer Söhne, nachdem seine Mannschaft verloren hatte, es fertiggebracht, zu sagen: „Wir brauchen Eier!“? Ist er wenigstens 188 cm hoch, wie „Olli“ Kahn? Einer von dessen Nachfolgern, den man in der letzten EM sah, Manuel Neuer, ist 193 cm hoch. Auch er schon mehrfacher Welttorhüter des Jahres. Sowas kann einschüchtern.

Können unsere Söhne ein Titan sein? Wollen sie das? Wollen wir das?

Der Trainer

Die TV-Kameras nahmen uns in den Tunnel des Berliner Stadions beim Finale mit. Die rot-goldenen Spanier schauten grimmig und entschlossen, einige äugten nach rechts zu den schlohweißen Engländern. Die Spanier trugen Adidas, die Engländer Nike. Und nachdem die Mannschaften eingelaufen waren, ihre Hymnen gesungen hatten, schwenkte die Kamera auf die beiden „Head Coaches“: Luis de la Fuente für Spanien, im dunkelblauen Anzug, weißen Hemd und dunkelblauer Krawatte, Gareth Southgate für England im weißen Poloshirt.

Einer unserer Söhne sagte, er wäre am liebsten Trainer oder Schiedsrichter. Frage: „Was ist so toll am Trainer?“ Antwort: „Der ist der Chef, der bestimmt, der steht am Rand oder auf seinem Stuhl und kommandiert. Der muss nicht dauernd rumlaufen, den haut keiner um.“

Ist das wirklich so? Wer sich mit der Fußballer-Biographie des heute 63-jährigen Spaniers de la Fuente beschäftigt, erkennt, dass es eine erstaunliche Kombination spielerischer Erfahrung und taktischem Geschick ist, die ihn und seine Mannschaft zum Sieg führte.

Alle, die Erfahrungen im Chorsingen haben, wissen, wie schwer es sein kann, aus lauter verhinderten Solisten einen einheitlichen Klang zu formen. Wieviel schwerer muss es sein, aus einer Truppe millionenschwerer Stars eine „Mannschaft“ zu machen. Superstars auf der Tribüne sitzen zu lassen und Reservisten auf den Rasen zu schicken. Und dieser gewürfelten Truppe, die nur die eine Sportart und die nationale Zugehörigkeit vereint hat, Tricks beizubringen, die sie davor noch nicht kannten. Da mögen die superschlauen Zuschauer noch so pfeifen, wenige davon könnten diese Aufgabe übernehmen.

De Fuentes konnte es und er verriet auch sein Rezept für den Erfolg: „Es ist schwierig, seine persönlichen Gefühle von seiner beruflichen Seite zu trennen. Ich glaube, das hängt miteinander zusammen. Aber ich bin ein ruhiger Mensch, so dass ich meine beruflichen Gefühle von meinen persönlichen Gefühlen trennen kann. Warum tue ich das? Weil ich, wenn ich nicht so ruhig wäre, nicht in der Lage wäre, den Spielern die Ruhe und Gelassenheit zu vermitteln, die sie brauchen, um guten Fußball zu spielen. Und ihnen gleichzeitig Leidenschaft, Energie und Dringlichkeit zu vermitteln. Ich versuche, ein Gleichgewicht zu finden, das den Bedürfnissen der Mannschaft in diesem Moment am besten entspricht. Mir geht es gut.“

Können unsere Söhne das? Wie würden sie damit umgehen, wenn sie – wie der englische Nationalcoach Southgate – nach der Niederlage entlassen werden? Siegen ist leichter als verlieren.

Der Schiedsrichter

Man muss schnell laufen können und die Regeln kennen, komplizierte Regeln. Die sich noch dazu ständig ändern können. Was gestern „Handspiel“ oder „Abseits“ war, muss es heute nicht mehr sein. Juristen wissen, wovon die Rede ist: Was gestern noch „Recht“ war, ist es heute nicht mehr, weil ein Gesetz oder eine Ausführungsbestimmung geändert wurde. „Ein Blick ins Gesetz erleichtert die Rechtsfindung“, sagt der erfahrene Jurist. Aber immer muss es die aktuell gültige Ausgabe der Gesetzessammlung sein!

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hilft uns bei der Frage, was es braucht, um bei den über 70.000 Schiedsrichtern und Schiedsrichterinnen in Deutschland tätig zu sein. Unter der Überschrift „Schiedsrichter sein – mehr als eine Freizeitbeschäftigung“ macht er sehr deutlich, dass Zuverlässigkeit, Sicherheit und Pünktlichkeit wichtige Eigenschaften sind, die potenzielle Schiri-Kandidaten mitbringen sollten.

„Zu den Voraussetzungen für solche Leistungen gehören nicht zuletzt eine intensive Betreuung durch die Schiedsrichter-Obleute sowie eine qualifizierte Aus- und Fortbildung. Moderne Lehrmethoden mit aktuellen Medien setzen bereits bei den Schiedsrichter-Neulingen erste Zeichen für das notwendige Interesse und die Bereitschaft zum Lernen des Regelwerkes und der Umsetzung der Spielregeln. Darüber hinaus werden die Unparteiischen zunehmend in der Stärkung ihrer Persönlichkeitsprofile geschult. Einheiten zur Rhetorik, zur Verbesserung der Körpersprache und zur Bewältigung von Stresssituationen gehören ebenso zum Ausbildungsprogramm wie die theoretische Aufarbeitung von Konfliktsituationen. In Rollenspielen werden zu diesen Übungen zum Konfliktmanagement dann Lösungsmöglichkeiten entwickelt.“

Übernehmen unsere Söhne gerne Verantwortung? Halten Sie sich an Regeln? Sind sie in der Lage „unparteiisch“ zu sein? Bemerkenswert ist, dass man liest, dass eine Ausbildung und Tätigkeit als Schiedsrichter auch auf ganz anderen beruflichen Feldern große Wertschätzung erfahren. Mögliche Arbeitgeber assoziieren mit der Funktion Schiedsrichter in besonderem Maße die genannten positiven Prädikate. Angesichts der Tatsache kontinuierlicher Weiterbildungsmöglichkeiten, die mit dieser Aufgabe verbunden sind, wird seitens vieler Betriebe angemerkt, dass die dort zu erwerbenden Kompetenzen gut in die Firmenprofile passen würden.

Aber was bleibt am Ende des Tages, nach einem solchen Fußballspiel? In den Herzen und Köpfen und Körpern unserer Söhne? Sie müssen selbst herausfinden, was sie sind, was sie sein können. Und wir Eltern können ihnen nur die richtigen Bücher zu lesen geben.

Anmerkung der Redaktion: Der Beitrag gehört zur monatlich erscheinenden Kolumne „Rätsel des Lebens“ von Dirk Kaesler und Stefanie von Wietersheim.