Vorbemerkung
Im April beschäftigen sich die Gegenwartskulturen mit der Situation der Independent-Verlage, die am 21. März auf sich aufmerksam machten – und auch über den Indiebookday hinaus Beachtung verdienen, wie verschiedene Verlagsporträts und Rezensionen deutlich machen. Dass die Arbeit von Autor*innen und Verlagen erst gewürdigt wird, wenn sie beschrieben und dargestellt wird, verbindet die Kulturarbeit mit Arbeit überhaupt – dem Thema Arbeit, ihren medialen Diskursivierungen und ihren Subjekten wird sich ab 2016 ein Graduiertenkolleg der Hans-Böckler-Stiftung und der Universität Duisburg-Essen widmen; unter ‚Kultur vor Ort‘ berichtet Iudita Balint vom Auftakt-Themenfindungs-Workshop. Ebenfalls mit Regionalbezug widmen sich die Rezensionen aus dem Schwerpunkt „Labor Uni DuE“ dem Ruhrgebiet im Krieg und Nachkrieg.
Die SWR Bestenliste führte im März Ian McEwans Roman Kindeswohl über die moralischen Konflikte einer Jugendrichterin an, im Februar schon auf Platz 5 und auch auf der Spiegel-Bestsellerliste weit oben, dabei waren zahlreiche Kritiker zu einem gar nicht so positivem Urteil gelangt. Grund genug für uns, einmal bei einer Expertin für Fragen der Moralforschung nachzufragen – deren Urteil frühere Einschätzungen des Romans in dieser Zeitschrift unterstützt.
Wir wünschen unseren Leser*innen eine anregende Lektüre.
Alexandra Pontzen
Ein Beitrag aus der Redaktion Gegenwartskulturen der Universität Duisburg-Essen