Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 10, Oktober 2024

Rätsel des Lebens: Kolumne von Dirk Kaesler und Stefanie von Wietersheim

Auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten
Müssen Kulturschaffende normschön sein?
Von Dirk Kaesler und Stefanie von Wietersheim

Editionen und Neuauflagen

Eine Experimentalanordnung
Eine glücklich unglückliche Frau in Laurie Colwins „Familienglück“
Von Walter Delabar

Eine merkwürdige Karriere
Ross Thomas modernisierte Fassung des Schelmenromans „Die Narren sind auf unserer Seite“ ist in neuer Übersetzung erschienen
Von Walter Delabar

Nerd 503
Hingabe und Widerstand in Jewgeni Samjatins „Wir“
Von Marcus Jensen

Walter Benjamin – ein Dichter?
Mit Band 5 der „Kritischen Gesamtausgabe Werke und Nachlaß“ kommt Walter Benjamin als Dichter und Erzähler in den Blick, mit noch unbekannten schriftstellerischen Facetten
Von Nora Eckert

Das Talionsgesetz und der Königsmord
Jacques Derridas Seminar „Die Todesstrafe II“ (2000-2001) behandelt die De-Konstruktion einer Strafform
Von Andreas Jacke

Literaturnobelpreis 2024

Literaturnobelpreis 2024 an Han Kang
Aus dem Archiv von literaturkritik.de
Von Redaktion literaturkritik.de

Deutschsprachige Literatur

Überschallknallende, großartige „Hasenprosa“
Maren Kames und der Hase im Sturz durch Raum und Zeit
Von Svenja Frank

Tod der Tochter
Daniela Kriens Roman „Mein drittes Leben“ – nominiert für den Deutschen Buchpreis
Von Peter Mohr

Eine Frau in der Fremde
In „Nostalgia“ erinnert sich André Kubiczek an die 1970er und 1980er Jahre in der DDR und an seine laotische Mutter
Von Dietmar Jacobsen

Wo man nicht viele Ziele haben kann
Domenico Müllensiefen schreibt auch in seinem zweiten Roman über sogenannte „kleine Leute“ in der ostdeutschen Provinz
Von Rainer Rönsch

„Früher haben die Leute einfach gebeichtet“
Timon Karl Kaleyta entwirft in „Heilung“ einen sanatorischen Trip durch Innen- und Außenwelt
Von Dennis Borghardt

Auf der Suche nach einem nie kennengelernten Vater
Zora del Buono mit „Seinetwegen“ auf kriminalistischer Recherche nach dem verunglückten Vater
Von Stephan Wolting

Auf der Pflanze für die Ewigkeit
Zara Zerbes „Phytopia Plus“ lotet die Möglichkeiten der Unsterblichkeit aus
Von Bozena Badura

Magie und Meeresluft
Mit „Die Yacht“ legt Anna Katharina Fröhlich eine sinnliche Sommernovelle vor
Von Michael Fassel

Ausflüge ins Zweidimensionale
Jan Röhnert erzählt in „Karstwärts“ auf virtuose Weise von seinen Wanderungen
Von Martin Lowsky

Tanz auf begrenztem Raum
Rainer Wieczoreks „Blick auf die Tanzenden“ ist Dokumentation und Zwiegespräch
Von Annette van den Bergh

Eine Runde Stimmonade für alle
„Der Spurenfinder“ von Mark-Uwe Kling und seinen Töchtern ist eine abenteuerliche Fantasy-Krimi-Komödie für Groß und Klein
Von Frank Riedel

In einer Bilderfabrik der Träume
Der Gedichtband „Gezeiten“ würdigt den lyrischen Nachlass von Hermann-Otto Meyer
Von Redaktion literaturkritik.de

Die Großmutter und der Überflieger
Alina Bronsky erzählt in ihrem Roman „Pi mal Daumen“ von einer ungewöhnlichen Beziehung
Von Dietmar Jacobsen

Traumszenen und E-Mails
Boris Hoge-Penteler schildert in seinem Roman „Liebe Dunkelheit“ sprachgewaltig das Innenleben eines passiven Mannes, dem die Dunkelheit lieb ist
Von Rainer Rönsch

Orte und Menschen
Ingo Schulzes Beobachtungen als „Gast im Westen“
Von Hannes Krauss

Warum machen Menschen das?
Elisabeth Raffauf und Günther Jakobs geben in „Wann ist endlich Frieden?“ kindgerechte Antworten auf Fragen zu Krieg, Gewalt, Flucht und Versöhnung
Von Elena Hoch

Dem Schwärzzwang zum Trotz
Albrecht Selge legt mit „Silence“ einen ebenso leisen wie großen Roman über das Leben vor
Von Oliver Pfohlmann

Ironie des Abgrunds in 14 Paragraphen
Kurt Drawert ergründet in seinem Langgedicht „Alles neigt sich zum Unverständlichen hin“ die Zumutungen der Gegenwart
Von Diana Hitzke

Mit Goethe im Heizungskeller
Jörg Neugebauers „Und jetzt erst sehe ich dich: Ein Quintett“ verbindet grotesk-fantastische Sprachkostbarkeiten in Prosa mit melancholischer Verlustlyrik abseits der Larmoyanz
Von Marcus Neuert

Fremdsprachige Literatur

Ein Tanz um die Wahrheit
Mathias Énard verbindet im Roman „Tanz des Verrats“ eine berauschende Erzählung mit sprühendem Intellekt
Von Beat Mazenauer

Meisterwerk mit Hausfrau
Hiroko Oyamada bewegt in ihrem hyperrealen Text „Das Loch“ Tiere und Kinderfiguren durch eine kaleidoskopartige Kulisse
Von Lisette Gebhardt

Wie eines ganz nahen Menschen gedenken
Anne Pauly beschreibt Räume der Trauer beim Abschied von ihrem Vater
Von Stephan Wolting

Zwischen Lust und Scham
Mit dem Erzählband „Das Land der Jungen“ feiert Dénes Krusovszky hierzulande sein Debüt
Von Oliver Pfohlmann

Lesend schreiten wir voran!
Douna Loup sucht in „Verwildern“ einen verschollenen Bruder und findet Politik jenseits der Männerphantasien.
Von Timo Krstin

Geheimnisse einer Beziehung
Eine Frau tötet ihren Mann – doch warum? „Arctic Mirage“ der Finnin Terhi Kokkonen ist ein Roman über Macht und Manipulation
Von Oliver Pfohlmann

Ein sozialistischer Dr. Frankenstein
In „Die große Kette des Seins“ verfolgt André Georgi den Lebensweg des russischen Biologen Ilja Iwanow zwischen Wissenschaftsglauben und Verblendung
Von Dietmar Jacobsen

Die philosophische Eiswaffel
Emily Cooper zelebriert in ihrem Gedichtband „Verlangsamung des Herzschlags” eine Poetik des Unscheinbaren
Von Marie Isabel Matthews-Schlinzig

Das Böse
Joyce Carol Oates schreibt einen Roman, der an die Schmerzensgrenze führt
Von Werner Jung

Literaturwissenschaft

Grenzgebiete
Anika Soraya Meißner untersucht „Kulturelle und literarische Transferprozesse am Beispiel der Saarbrücker Prosaepen“
Von Jörg Füllgrabe

Schreiben um zu leben
Band 242 der Text+Kritik-Reihe widmet sich mit sieben Beiträgen der Schriftstellerin Natascha Wodin
Von Dietmar Jacobsen

Goethes ‚Faust‘ und die bürgerliche Gesellschaft
Thomas Metschers großer Essay
Von Rüdiger Scholz

Kaiser und Päpste
Sarah Hutterer ediert und interpretiert ein vergessenes deutschsprachiges Geschichtswerk aus dem Ende des 14. Jahrhunderts
Von Klaus Graf

Überall ist Barbarei
Susanne Tichy untersucht „Darstellung und epochale Konfiguration italienischer Geschichte in ausgewählten Texten der französischen Literatur“
Von Jörg Füllgrabe

Ich trage einen großen Namen
Meike Katharina Gallina stellt die weltlichen „Neidhartspiele“ des Spätmittelalters in einem breiten horizontalen und vertikalen Rahmen vor
Von Jörg Füllgrabe

Reisen nicht nur im Kopf
Der von Caitríona Leahy und Florian Krobb herausgegebene Sammelband „Standortbestimmungen zwischen Nähe und Ferne“ zu Texten österreichischer Reiseliteratur bietet vielfältige Einblicke
Von Bernhard Judex

Kultur- und Medienwissenschaft

Unendliche Pein?
Ein Tagungsband von Mariacarla Gadebusch Bondio und Marc Föcking untersucht die „Kulturgeschichte unheilbarer Wunden in der Vormoderne“
Von Jörg Füllgrabe

Kleines Tier, große Bedeutsamkeit
Mit „Der ewige Verschwinder“ hat Ulrich Stadler eine lesenswerte tierische Kulturgeschichte über den Floh verfasst
Von Thomas Merklinger

Im Anfang war das Wort
Iso Camartin webt in „Verdorbene Buchstaben, heilige Schriften und letzte Worte“ ein komplexes, aber zugängliches Netz aus Erzählungen um seine Sammlung religiöser oder ritueller Kunstobjekte
Von Silvio Barta

Zum 80. Geburtstag von Dirk Kaesler: aus dem Archiv von literaturkritik.de

Philosophie, Politik, Geschichte

Ein Plädoyer für Besonnenheit und Mäßigung
Ron Leshems Essay „Feuer. Israel und der 7. Oktober“ bietet eine teils schwer erträgliche, insgesamt jedoch notwendige Lektüre
Von Rolf Löchel

Fake News, Reisen zum Mars und die Wahrhaftigkeit im Film
Werner Herzog denkt in seinem Essay über die „Zukunft der Wahrheit“ nach
Von Swen Schulte Eickholt

Frauen – überlebensgroß gezeichnet
Tatjana Kuschtewskaja porträtiert in „Stark – stolz – streitbar“ historische Ukrainerinnen
Von Rolf Löchel

Biografie eines außergewöhnlichen Paares
John Guy und Julia Fox haben ein Doppelporträt von Anne Boleyn und Heinrich VIII. vorgelegt
Von Manfred Orlick

Mensch und Nutztier in der Großstadt
Britta von Voithenberg analysiert rurbane Räume in Dresden und München zwischen 1870 und 1914
Von Jens Flemming

Vor 120 Jahren: Der Genozid an den Hereros nimmt seinen Anfang
General von Trothas Kriegstagebücher aus dem Jahr 1904–1905
Von Franz Sz. Horváth

Kunst und Musik

Falsche Grüße aus der Vorkriegszeit
Anlässlich der Veröffentlichung seines ersten Studioalbums: ein Rückblick auf die womöglich letzten Romanveröffentlichungen von Maxim Biller
Von Sebastian Brass

Notwendige Aufklärung über Widerstand
Ein General meldet 293 Denkmäler für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus
Von Dirk Kaesler

Constantin Brancusi oder Das visionäre Element des Unvollendeten
Ein profundes Wörterbuch von A bis Z über diesen säkularen Bildhauer
Von Klaus Hammer

Jenseits der Ausstellung
In ihrem Tagungsband thematisieren Wolfgang Zimmermann, Olaf Siart und Marvin Gedigk Geschichte, Kunst und Architektur auf der mittelalterlichen Reichenau
Von Jörg Füllgrabe

Studentische Rezensionen

Wie wir der totalen Gegenwart entfliehen können
Milo Rau wirft in seinem Essay „Die Zurückeroberung der Zukunft“ mit Gesellschaftstheorien um sich – und trifft dabei einen Nerv
Von Theresa Antonia Bolte

Ein Waldausflug und seine epochalen Folgen
Linda Grant wagt in „Die trotzige Schönheit der Welt“ eine literarische Tour de Force durch das gesamte 20. Jahrhundert und spielt mit der generationsübergreifenden Macht des Erzählens
Von Nina Cullmann

Inside Zürcher Hausbesetzerszene
In ihrem Debütroman „Unser Haus“ taucht die Schweizerin Christina Hug in die kunterbunten Sphären der Subkultur ein
Von Elina Mandzyuk

Zurück an den Küsten der Erinnerung
Angelo Tijssens „An Rändern“ erzählt eine melancholische Reise in die Vergangenheit eines Mannes, der sich seinen Kindheitsdämonen gegenüber sieht
Von Dascha Shnyakina

Verschiedenes