Lyrik aus aller Welt: Interpretationen, Kommentare, Übersetzungen

Unter dem Titel „Lyrik aus aller Welt“ veröffentlicht literaturkritik.de in regelmäßigen Abständen die Interpretation eines Gedichtes der Weltliteratur von der Antike bis zur Gegenwart. Dabei kann es sich um lyrische Texte handeln, die entweder bereits kanonisiert sind oder die Aussicht haben, kanonisiert zu werden. In der Analyse können Aspekte sowohl des jeweiligen Textes als auch seiner internationalen poetischen Rezeption, insbesondere seiner Übersetzungen im Mittelpunkt stehen. Die Interpretationen sollen Versuche sein, die Beschäftigung mit dem lyrischen Kanon fortzusetzen, nicht zuletzt in Fällen, in denen es neuer Anstrengungen des Verstehens und der Bewertung bedarf. Welchen Gedichten weltliterarischer Rang zugeschrieben werden kann, bleibt ständig zu überprüfen. Die von uns herausgegebene Reihe versteht sich als Einladung und Anregung zu einem Gespräch darüber.

Thomas Anz (Marburg) und Dieter Lamping (Mainz), April 2014

Erschienen sind bisher:

Dieter Lamping: Kunst des Verbindens. Paul Celans Gedicht „Coagula“ (November 2020)

Marcel Reich-Ranicki: Ein Gegner der Meinungsfreiheit. Über Goethes Gedicht „Rezensent“ (Mai 2020)

Mario Wiesmann: Spuren von Sinn im Alltäglichen. Jürgen Beckers Gedicht „Dorfrand mit Tankstelle / 2“ (Juli 2019)

Jonas Heß: Auf Kollisionskurs mit der Gegenwart. Alfred Lichtensteins Gedicht „Der Sturm“ rührt an den Grenzen der Sprache und ist damit wieder aktuell (Juli 2019)

Martina Kopf: Gedicht des Elementaren. Pablo Nerudas „Oda a la pereza“ (Juli 2019)

Sascha Seiler: Wirklichkeit und Mythos. Für „Sara“ lässt Bob Dylan kurzeitig seine Maske fallen, für „Isis“ setzt er sie wieder auf(Juli 2019)

Walter Müller-Seidel: Um Mitternacht ging ich … –. Zeitbewußtsein und Alterskunst in einem Gedicht Goethes (August 2018)

Dieter Lamping: Zwei Zeilen über Hören, Sehen und Schreiben. Die Kunst der Kürze in einem Gedicht Eugenio Montales aus seinem Zyklus „Xenia“ (Juni 2018)

Thomas Anz: Körper und Komik. Zur Erinnerung an Robert Gernhardt, sein Gedicht „Noch einmal: Mein Körper“ und die Dialektik der Aufklärung (Januar 2018)

Franz Sz. Horváth: Unter Weißen ein Europäer – der rebellische Plebejer
Zur Aktualität des ungarischen Dichters Attila József (1905-1937) in seinem 80. Todesjahr und über das Gedicht „Thomas Manns Begrüßung“ (Dezember 2017)

Wolfgang Werth: Einzigartiger Fall der Fälle. Christian Morgensterns Gedicht „Der Werwolf“ (November 2017)

Dieter Lamping: Narziss im Zwiespalt. Rudolf Borchardts „Sonett auf sich selbst“ (August 2017)

Thomas Borgstedt: Kriegsklage im Sonett. Andreas Gryphius’ „Thränen des Vaterlandes / Anno 1636“ (Oktober 2016)

Werner von Koppenfels: Ist / War / Wird: Die unmögliche Flektion des Seins. Zur Paradoxie des Zeitbegriffs in einigen Gedichten der Frühen Neuzeit (August 2016)

Heinrich Detering: „My theme song“. Bob Dylans Ballade vom dünnen Mann (Juni 2016)

Regina Roßbach: Lyrik und Moral. Über Charles Baudelaires „A celle qui est trop gaie“ (Mai 2016)

Thomas Anz: Weh dem, der (k)eine Heimat hat! Über Gefühle, Räume und Szenarien in Friedrich Nietzsches freigeistigem Herbstgedicht „Vereinsamt“ und den Versuch des Autors, sich emotionalen Missverständnissen zu widersetzen (November 2015)

Manfred Siebald: Tränen, Freude, Nüchternheit. Matthias Claudius‘ „Nach der Krankheit“ (September 2015)

Nathalie Mispagel: Freier Blick auf die düstere Seele von New York. „City without Walls“ von W.H. Auden – eines der literarisch bedeutendsten Gedichte über New York (Juni 2015)

Thomas Anz: Literatur als Spiel. Ulla Hahns „Ars poetica“ – Ein Rückblick (Mai 2015)

Dieter Lamping: Holocaust-Literatur als jüdische Literatur. Paul Celans „Todesfuge“ (Februar 2015)

Wulf Segebrecht: Als Oliver Kahn durch die blauen Lüfte flog. Albert Ostermaiers „ode an kahn“ (November 2014)

Thomas Anz: Grauenhaftes Spiel mit Religionen. Zu Georg Trakls Gedicht „Die tote Kirche“ (November 2014)

Alla Soumm: Abgesang auf eine geopferte Generation. „Anthem for Doomed Youth“ (1917) des ‚soldier poet‘ Wilfred Owen (August 2014)

Dieter Lamping: Vom Schlecht-Sein und Schlecht-Scheinen. William Shakespeares Sonett 121 (April 2014)