Kulturjournal

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Betreff Re: Literatur, Kindheitshölle und sexueller Missbrauch
Autor Christian Milz
Datum 8.11.2012 16:34
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So einfach liegen die Dinge nicht. Die Literatur- bzw. Kulturwissenschaft ist an dem Defizit beteiligt. Dass die Literatur das Thema nicht unbedingt im Klartext verarbeitet, sollte sich von selbst verstehen, wobei Novalis (Klingsohrs Märchen) vielleicht die Ausnahme von der Regel darstellt. Was aber ist mit der Märchenparabel im Woyzeck? Der "Erziehung in Schweineställen" in Dantons Tod? Vgl. Christian Milz: Georg Büchner. Dichter, Spötter,Rätselsteller. Entschlüsselungen (Passagen Verlag, Wien) Eine Form von Verschlüsselung ist die Verschiebung von sexuellem Missbrauch zur Misshandlung. Hier wäre vor allem der Bahnwärter Thiel zu nennen (mit deutlichen Signalen in Richtung von Sexualität). Über die "Sonne" chiffriert (wie bei Büchner) ist Camus Der Fremde.

 

 

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