Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 2, Februar 2016

Krieg und Kunst
Zur Februar-Ausgabe 2016 mit erneuten Rückblicken auf die Zeit vor 100 Jahren
Von Thomas Anz

Schwerpunkt: Expressionismus, Dadaismus und Pazifismus im Krieg vor 100 Jahren

1916 simultan
Expressionismus, Dadaismus und die Gleichzeitigkeit des Ungleichen
Von Thomas Anz

100 Jahre Dada

Eine Auflehnung gegen die Kategorien einer ominösen Kultur des Verstandes
Martin Mittelmeier entwirft die Jahrhundertgeschichte des Dada
Von Martin Ingenfeld

Noch immer hochaktuell
Neu zusammengestellte Anthologien laden dazu ein, den Dadaismus zu entdecken
Von Jonas Nesselhauf

Intellektualität und Exzessivität
Über Bärbel Reetzʼ eindrückliche Paarbiografie von Emmy Hennings und Hugo Ball
Von Martin Ingenfeld

Der „Augenblick, da Dada da war“
Thilo Bock nähert sich dem Bühnenkünstler Hugo Ball
Von Johannes Schmidt

Mit dissoziativer Leichtigkeit
Drei „Gefängnis“-Texte eröffnen die kommentierte Studienausgabe der Werke Emmy Hennings
Von Johannes Schmidt

Die weibliche Seite von Dada
Zwei lesenswerte Bände stellen erinnerungswürdige Dadaistinnen vor
Von Rolf Löchel

Lenin und seine Freunde
Eine Neuauflage von Dominique Noguez‘ Analyse des Dadaismus-Leninismus
Von Martin Ingenfeld

Dada caca popo
Friedrich Glauser erzählt in „DADA“ von seinen Erlebnissen mit den Dadaisten
Von Tobias Schmidt

Expressionismus und Pazifismus im Krieg

Stefan Zweig im Ersten Weltkrieg
Der Pazifismus eines Europäers mit Widersprüchen
Von Bettina Hey'l

Planmäßige Wühlarbeit gegen den Krieg
Leonhard Franks Novellensammlung „Der Mensch ist gut“ – Ein fast vergessenes Mahnmal des Pazifismus
Von Katharina Rudolph

Hugo Ball
Der DADA-Begründer als Gegner des Ersten Weltkrieges
Von Karlheinz Lipp

Der Sturm

„Ich bin nicht Mann, ich bin nicht Frau, ich bin ich“
Die Ausstellung „Sturm-Frauen“ in Frankfurt zeigt die schöpferische Kraft der weiblichen Avantgarde
Von Katharina Rudolph

Im Auge des Taifuns
Interdisziplinäre Einblicke in Herwarth Waldens gattungsübergreifendes „Sturm“-Imperium
Von Katharina Rudolph

Gedenktage

Begeistert von Shakespeare
Zum 80. Geburtstag des Booker-Preisträgers Ismail Kadare
Von Peter Mohr

Vermittler zwischen Orient und Okzident
Zum 150. Todestag von Friedrich Rückert
Von Manfred Orlick

Zum Tod von Roger Willemsen: aus dem Archiv von literaturkritik.de

Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus

Ruth Klüger in der Gedenkstunde des Deutschen Bundestages für die Opfer des Nationalsozialismus
Hinweise zu der Schriftstellerin und ihrer Rede am 27. Januar 2016
Von Thomas Anz

Über Ruth Klüger: aus dem Archiv von literaturkritik.de

Deutschsprachige Literatur

Verliebter Idiot, kluger Revolutionär
Über Nora Bossongs nur halbgeglückten Antonio-Gramsci-Roman „36,9°“
Von Oliver Pfohlmann

Zwischen den Welten
Rafik Schamis Roman „Sophia oder Der Anfang aller Geschichten“ führt den Leser auf eine Reise vom Orient in den Okzident – und wieder zurück
Von Stella Hoffmann

Von der Zärtlichkeit der Schmetterlinge
Andrea Grill vereint in „Das Paradies des Doktor Caspari“ Biologie und Literatur zu beider Vorteil
Von Holger Englerth

Verstörende Freiheit
Clemens J. Setz erzählt Till Eulenspiegels Streiche nach
Von Helmut Sturm

Gescheiterte Träume und neue Ziele
Über Christian Hallers Roman „Die verborgenen Ufer“
Von Volker Heigenmooser

Auf der Suche nach dir, auf der Suche nach mir
Cornelia Travniceks zweiter Roman „Junge Hunde“ thematisiert Liebe und Tod sowie, ganz nebenbei, das Erwachsenwerden
Von Andreas Hudelist

Vom Tod mit einem Lächeln ins Leben hinübertreten
Will Selfs Roman „Leberknödel“ widmet sich schweren Themen mit einer erfrischenden Leichtigkeit
Von Thorsten Schulte

Überraschung nach der Testamentseröffnung
In Christa Heins Roman „Der Glasgarten“ verstrickt sich die Protagonistin in Familiengeheimnissen
Von Liliane Studer

Ein langer Abschied
Annette Pehnt lässt in ihrem Roman „Briefe an Charley“ ihre Protagonistin schreibend Distanz finden
Von Liliane Studer

Das neue Uhrwerk und fruchtloses Austicken
Thomas Raabs Roman „Die Netzwerk-Orange“
Von Darius Watolla

Auf dem Wellenberg
„JAN, JANKA, SARA und ich“: Neue Prosa von Zsuzsanna Gahse
Von Klaus Hübner

Goldgewirkte Leertasten
Steven Uhly schreibt nicht nur Gedichte, er publiziert sie auch!
Von Sabine Haupt

Fremd von außen, Fremdes im Innern
José F. A. Olivers „frühe Gedichte“ in einer Auswahl von Ilija Trojanow
Von Lutz Hagestedt

Für Jürg Laederach
Eine nachträgliche Rede zu seinem 70. Geburtstag
Von Friederike Kretzen

Klaus Modick - Vom Lesen und Schreiben

Lesefieber
Vom Lesen und Schreiben (1)
Von Klaus Modick

Von letzten und ersten Worten
Vom Lesen und Schreiben (2)
Von Klaus Modick

Suche nach der Postmoderne
Wie Klaus Modick Dichter wurde, ohne Dichter werden zu wollen
Von Laura Konert

Ein Bild und 1000 Worte
Bücher und ihre Nachfolger aus Sicht des Autors Klaus Modick
Von Janna Reichmann und Katrin Simoneit

Niemand schreibt für sich allein
In seiner dritten und letzten Poetikvorlesung reflektiert Klaus Modick über die Dreiecksbeziehung zwischen Autor, Leser und Werk
Von Marie Kramp und Sebastian Somfleth

Hinweis

Christa Hagmeyers „Hananias oder Petri Schachzug“ deutet eine Episode aus dem Neuen Testament als Allegorie

Biografisches und Autobiografisches

Der Dichter als Zeitzeuge
Wie Joachim Dyck das Interesse an Gottfried Benn erneuern will
Von Heribert Hoven

Fremdsein als Wesenselement der Persönlichkeit
Zwei Essaysammlungen erinnern an Jean Améry
Von Jens Flemming

Zurück zum Ich
In „Der Einfall des Lebens: Theorie als geheime Autobiographie“ zeigen die Autoren den Zusammenhang von Lebenslauf und Gedankengang anhand von 25 verschiedenen Denkern
Von Sebastian Meißner

Fremdsprachige Literatur

Rumänien im Jahre Null
György Dragomán schreibt in seinem Roman „Der Scheiterhaufen“ über die zaghafte Emanzipation einer Gesellschaft von der Diktatur
Von Daniel Henseler

Große Lektüre
Die Andere Bibliothek entdeckt mit „Eine Straße ins Moskau“ den ersten Roman von Michail Ossorgin für uns, und wir bedanken uns dafür
Von Walter Delabar

Ein Mann, zwei Frauen und ein Unternehmen
Über Pierre Bosts Roman „Bankrott“
Von Martin Gaiser

Im Brennglas der Peripherie
Jerome Ferraris Korsika-Trilogie verflicht Kolonial- und Familiengeschichten des blutigen 20. Jahrhunderts
Von Bernd Blaschke

Das Drama der Ehe
Der Roman „Zu zweit“ bildet den Abschluss der Werkausgabe Irène Némirovskys
Von Liliane Studer

Das Lesen ist ein langer ruhiger Fluss
Der Sammelband „Ein Traum von Schmetterlingen“ zeigt William Trevor als Meister der diskreten, doch eindringlichen Erzählung
Von Johannes Groschupf

Ein Verzicht, Dunkelheit und Distanz zu überwinden
Martin Amis’ Roman „Interessengebiet“ will eine Identifizierung mit seinen Figuren gar nicht erst bieten – auf Kosten echter Auseinandersetzung mit ihnen
Von Gunnar Kaiser

Dokumente existentieller Bedrückung
Die erstmals in deutscher Übersetzung vorgelegten „Gedichte aus dem KZ“ von Josef Čapek (1887˗1945) würdigen zugleich eine beeindruckende tschechische Künstlerbiographie
Von Volker Strebel

Gesänge eines modernen Orpheus
Ralph Dutli gibt das Ossip-Mandelstam-Lesebuch „Bahnhofskonzert“ heraus
Von Stefan Tuczek

Hašek pur – die Witzfigur
Die „absurden Geschichten“ des Schwejk-Autors Jaroslav Hašek zeigen einen äußerst munteren Kneipenerzähler
Von Beat Mazenauer

Gegen die Elemente
Mit „Der Mann, der Inseln liebte“ wurde eine der schönsten Erzählungen von D.H. Lawrence neu übersetzt
Von Stefan Höppner

Krimis und Thriller

Paradigmen
Christoph Peters hat einen ungemein stringent konstruierten und durchdachten Krimi geschrieben
Von Walter Delabar

Am Abgrund
James Ellroy zeichnet in „Perfidia“ ein ernüchterndes Bild von der Polizeiwelt der USA
Von Walter Delabar

Mord und Totschlag in der Landidylle
Christine Hochgerner verwebt in „Der letzte Satz“ gekonnt Familienroman und Kriminalfall miteinander
Von Simone Elisabeth Lang

Filmkritik

Angefaulter Apfel
Alex Gibneys Dokumentation über den Apple-Mitgründer Steve Jobs zeigt die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Von Markus Joch

Dichtung und Wahrheit in „Mr. Holmes“
Ein Mythos begegnet sich selbst
Von Andreas P Schmid

Hinweis

Ein filmwissenschaftlicher Sammelband ergründet den Mythos des Weißen Hais

Literaturwissenschaften

Der Krise des Lesens entgegenwirken
Frank Janles Studie stellt die Prototypikalität als neuen Lernweg in die Literaturgeschichte vor
Von Torsten Mergen

Lesebuch als Steinbruch
Andreas Erb und Hannes Krauss haben ein Kompendium der neueren deutschen Literatur editiert
Von Markus Oliver Spitz

Beim Lesen selbst ein Schreibender zu werden
Ausgewählte Laudationes aus der Feder Wendelin Schmidt-Denglers sind posthum erschienen
Von Alina Timofte

Theoretische Aufbrüche und Neueinsätze
Gabriele Dürbeck und Urte Stobbe legen die erste deutschsprachige Einführung zum „Ecocriticism“ vor
Von Juliane Prade-Weiss

Ethisches Schreiben in der Gegenwart?
Stephanie Waldow erkundet Begegnungen mit dem Anderen in Philosophie und Literatur
Von Jochen Strobel

Interreligiöse Amouren
Eva Lezzi analysiert jüdisch-christliche Liebesbeziehungen sowie Ehe- und Familienkonzepte in der Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts
Von Sylke Kirschnick

Literatur und Landschaft
Eine voluminöse Literaturgeschichte Frankens von Hermann Glaser
Von Klaus Hübner

Schmökern, recherchieren, forschen
Über Pia Jankes zweibändige Dokumentation zu Werk und Rezeption Elfriede Jelineks
Von Barbara Mariacher

Das Ende eines Mythos?
Paul Kahl schreibt die erste Geschichte des Goethe-Nationalmuseums
Von Stefan Höppner

Mittelalter

Wir raten ins Blaue
Christa Holtei inszeniert eine auditive Sonntagsfahrt ins Mittelalter
Von Benedikt Klein

„Fragment und Makulatur“: Zum Stand der Überlieferungsformen von Handschriften und frühen Drucken

Hinweise

„Gedichtanalyse. Eine Einführung“: Jochen Strobel vermittelt Schritt für Schritt die Kompetenzen der Gedichtlektüre

Die Jahresschriften der Claudius-Gesellschaft im 24. Jahrgang

Kunst-, Kultur- und Medienwissenschaft

Die Macht des Betrugs
Unter dem Titel „Fake“ demonstriert Peter Köhler eine Auswahl von gewitzten wie peinlichen Fälschungen, die die Welt (nicht) bewegt haben
Von Beat Mazenauer

Das ist keine Erzählung, das ist nur ein Protokoll
Die „Tocotronic Chroniken“ sind eine gewichtige Werkschau eines popkulturellen Gesamtkunstwerks
Von Manuel Bauer

Freischwimmer
Friedrich Kittlers frühe Schriften aus dem Nachlass
Von Stefan Höppner

Good old art of typewriting
Das opulente Archiv von Ruth und Marvin Sackner zur Schreibmaschinenkunst ist ein Augenöffner
Von Markus Bauer

Sensible Blicke auf „Filmkunst“
Die Filmkritiken von Brigitte Desalm
Von Peter Ellenbruch

Vom Künstlerjournalisten zum Historienmaler
Eine Monographie bewertet das Spätwerk Max Lingners neu
Von Klaus Hammer

Ein Schmelztiegel vieler Ethnien
Mahdi Ehsaei porträtiert Angehörige der schwarzen Minderheit im Iran
Von Behrang Samsami

Zur Geschichte des Spiels von und mit der Evolution
Marianne Sommer hat eine kurze, aber konzise Geschichte der Evolutionären Anthropologie geschrieben
Von Julian Köck

Keine Kuriositätensammlung
Thomas Macho erzählt die Kulturgeschichte des Schweins
Von Vera Zimmermann

Hinweis

„Gegenwartskultur als methodologische Herausforderung der Kulturwissenschaft(en)“, ein interdisziplinär angelegter Sammelband von Jürgen Joachimsthaler

Politik und Geschichte

Ohne Wenn und Aber
Eva Illouz versucht Israel zu kritisieren, ohne die Legitimität des Zionismus in Frage zu stellen
Von Jan Süselbeck

Erweiterung und Überarbeitung eines Standardwerks
Das „Lexikon der ,Vergangenheitsbewältigungʻ in Deutschland“ ist in dritter Auflage erschienen
Von Torsten Mergen

Ein zum Teil verkannter, aber im Kern problematischer Denker
Udo Bermbach liest Houston Stewart Chamberlain
Von Detlev Mares

Keltische Weisheit
Bernhard Maiers Einführung in die Keltenforschung
Von Franziska Bock

Philosophie

Zu Hannah Ahrendt

Performativität des Handelns
Hannah Arendts Werk zwischen totgeschwiegener Vergangenheit und großer Zukunft in Worten und Taten
Von Maria Behre

„Bei Gesprächen hineingestreut wie Gastgeschenke“
Hannah Arendts Gedichte sind in der Sammlung „Ich selbst, auch ich tanze“ als ‚Spuren‘ zu entdecken
Von Maria Behre

Weitere Besprechungen

Die Große Erzählung von Internierung und Disziplinierung
Mit „Die Strafgesellschaft“ erscheint Michel Foucaults Vorlesungsreihe aus dem Winter 1972/73
Von Jan-Paul Klünder

Technik – Lebenswelt der Moderne
Hans Blumenbergs „Schriften zur Technik“ zusammengestellt und neu herausgegeben
Von Wolfgang Krohn

Moral in einer natürlichen Welt
Markus Rüthers Einführung in die Metaethik
Von Tobias Gutmann

Was den Mensch zum Menschen macht
Georges Bataille huldigt in „Der große Zeh“ einem zu Unrecht vergessenen Körperteil
Von Tobias Schmidt