Hoffnung auf Erneuerung des dawidischen Königtums

Hoffnung auf Erneuerung des dawidischen Königtums

(Psalm Salomos XVII)[1]

Du Herr hast Dawid erwählt zum Könige Israels
ihm wegen seines Samens für ewig geschworen,
sein Königtum solle niemals vor dir aufhören.

Da raubten es Leute[2], denen dus nicht verheißen,

Und setzten sich stolz die Krone aufs Haupt.

Doch du hast sie gestürzt, entführt ihren Samen
Durch den Fremden, der nicht von unserm Stamm.[3]

Erweck ihnen Herr ihren König, den Dawidssohn,
zur erwählten Zeit, daß er herrsche über Israel deinen Knecht!

Gürte mit Kraft ihn, daß er zerschmettre die unrechten Herren[4],
Jerusalem reinige von den Heiden, die es kläglich zertreten!

Weise und gerecht treibe er weg die Sünder vom Erbe,
zerschmettre ihren Hochmut wie Töpfergefäße,

zerschlage ihr Wesen mit eisernem Stabe,
vernichte die Heiden mit dem Wort seines Mundes!

Dann wird er sammeln ein heiliges Volk, gerecht es regieren,
richten die Stämme des vom Herrn seinem Gott geheiligten Volkes.

Nicht Sasse noch Fremder darf bei ihnen wohnen;

die Heiden hält er unter seinem Joche.
Reinigen wird er Jerusalem, wie es anfangs war,

daß Völker kommen vom Ende der Erde, seinen Glanz zu schauen,
als Geschenke bringend seine erschöpften Söhne.

Er selbst aber ist über sie ein gerechter, von Gott gelehrter König;
Kein Unrecht gibt’s mehr in ihrer Mitte, denn alle sind heilig,
und ihr König ist der Gesalbte des Herrn[5].

Nicht vertraut er auf Rosse noch Reiter noch Bogen,
nicht hortet er Gold oder Silber zum Krieg,
setzt nicht seine Hoffnung auf Messen von Kriegern[6] am Tage der Schlacht.

Selig, die leben in jenen Tagen und schauen
Israels Glück in der Sammlung der Stämme, die Gott gewirkt.

Gott beschleunige sein Erbarmen!

Er ist unser König für immer und ewig.

Erklärungen

[1] Die sog. Psalmen Salomos dürften zwischen 63 und 48 v. Chr. entstanden sein. Sie atmen ganz den Geist des farisäischen Judentums.

[2] Die Makkabäer.

[3] Pompejus.

[4] Die Römer.

[5] Der Messias.

[6] Vgl. Sacharja IX 9.10!