Die Treue der Rechabiten

(Jeremia XXXV 1) Das Wort das von Jahwe an Jeremia erging zur Zeit Jojakims: (2) „Geh zum Orden der Rechabiten, führ sie in einen der Säle des Tempels und gib ihnen Wein zu trinken!“ Da ging ich hin und führte sie alle in den Saal der Jünger des Gottesmannes Hanan, (5) setzte ihnen einen mit Wein gefüllten Krug und einige Becher hin und forderte sie auf zu trinken. (6) Sie aber erwiderten: „Wir trinken keinen Wein; denn Jonadab Rechabssohn[1], unser Stifter, hat uns geboten: Ihr sollt keinen Wein trinken, weder ihr noch eure Söhne, in alle Ewigkeit! (7) Auch sollt ihr kein Haus bauen, keinen Samen aussäen und keinen Weinberg pflanzen noch besitzen; sondern euer Leben lang in Zelten wohnen, damit ihr lange lebt in dem Lande wo ihr als Fremde weilt. (10) Und nun tun wir gehorsam alles was unser Stifter geboten hat. (11) Nur als Nebukadnezar von Babel heranzog, entschlossen wir uns, vor dem Heeres der Chaldäer und Aramäer nach Jerusalem zu fliehen; und so haben wir uns denn hier niedergelassen.“

(12) Da erging das Wort Jahwes an Jeremia: (13) „So spricht Jahwe Zebaot der Gott Israels: Sag den Männern Judas und den Bewohnern Jerusalems: (14) Was Jonadab Rechabssohn seinen Jüngern geboten hat, nämlich keinen Wein zu trinken, wird von diesen bis auf den heutigen Tag treu befolgt. Ihr aber habt auf das was ich früh und spät zu euch geredet nicht gehört. (17) Darum will ich über Juda und über die Bewohner Jerusalems all das Unheil bringen das ich ihnen angedroht.“

Erklärungen

[1] Wie 2. Könige X 15ff. zeigt, ist der Orden der Rechabiten in der Zeit des Kampfes zwischen Jahwe und Baal entstanden. Er erhob die alte bedürfnislose beduinische Lebensweise zum religiösen Gebot. Daß er nach Vers 11 sein Zeltleben aufgegeben hatte, war durch den Krieg bedingt gewesen.