Der Welteroberer

Habakuk

Der Welteroberer[1]

(Habakuk I)

Bist du nicht von Ewigkeit, meiner heiliger Gott?

Deine Augen sind rein und ertragens nicht Böses zu schauen.
Warum siehst du nun ruhig den Räubern zu
Und schweigst wenn der Frevler verschlingt den Gerechten?

Warum ließest du wehrlos die Menschen wie Fische im Meer?

Alle zieht er heraus mit der Angel, fängt sie in seinem Netz.
Darüber freut er sich und ist guter Dinge;

drum opfert er seiner Angel und räuchert er seinem Netz,
denn ihnen verdankt er die reiche Beute, den fetten Fraß.

Darf ewig sein Schwert er zücken und Völker erbarmungslos morden?

(II)

Jahwe antwortet mir:
Schreib auf die Offenbarung gut lesbar auf Tafeln!

Säumt sie, so haare drauf! sicher kommt sie und bleibt nicht aus.

Der Gerechte[2] bleibt leben ob seiner Treue[3];

doch weh dem Räuber dem nimmersatten,
der seinen Rachen aufreißt wie die Hölle,
alle Völker verschlingt, Nationen in seine Gewalt bringt!

weh ihm der mit Blut seine Stadt baut, seine Burg gründet auf Frevel,

Völker arbeiten läßt fürs Feuer, Nationen sich abmühen für nichts!

Erklärungen

[1] Der Assyrerkönig.

[2] Juda, wenn es Jahwe treu bleibt.

[3] Luther nach Römer I 17: „Denn der Gerechte lebet seines Glaubens.“