Harren auf Jahwe

Harren auf Jahwe

(Jesaja VIII)

Verschnüren will ich die Offenbarung,
versiegeln die Weisung in meinen Jüngern

und harren auf Jahwe,
der sein Antlitz verbirgt vor dem Hause Jakob.

Ich und die Kinder, die mir Jahwe gegeben,
sind Zeichen und Bürgen in Israel
von Jahwe Zebaot der auf Zion wohnt.[1]

Erklärungen

[1] Jesaja weiß nun, daß sein Ringen um die Bewahrung Judas vor der Schirmherrschaft Assurs endgültig gescheitert ist, daß er nur tauben Ohren (VI 9.10) gepredigt hat. Überzeugt, daß nun Judas Zerstörung unaufhaltsam ist, will er seine Verkündungen seinen Jüngern so fest einprägen, daß diese sie ebenso sicher und treu wie eine verschnürte und versiegelte Urkunde bewahren (vgl. XXX 81!). Im übrigen werden er selbst und seine Söhne (diese durch ihre Namen Ein-Rest-kehrt-um und Eile-Beute-raube-bald) auch weiterhin Zeichen und Bürgen für das künftige Strafgericht Jahwes sein. Man darf annehmen, daß Jesaja damals auch eine erste, VI 1 – VIII 18 umfassende schriftliche Sammlung seiner Aussprüche veranstaltet hat „als dauerndes Zeugnis für künftig“ (XXX 8) und dabei VI 9-11 nach den inzwischen gemachten Erfahrungen geformt hat.