Dawid erobert Jerusalem und macht es zu seinem Wohnsitz

Dawid erobert Jerusalem und macht es zu seinem Wohnsitz

(2. Samuel V 6) Darauf zog Dawid mit all seinen Männern gegen die in Jerusalem wohnenden Jebusiten (7) und nahm die Burg Zion ein. (9) Er ließ sich in der Burg nieder und nannte sie Dawidsstadt. (11) Hirsam, der König von Tyros, aber schickte an Dawid eine Gesandtschaft mit Zedernholz Zimmerleuten und Steinmetzen, die bauten Dawid einen Palast.[1]

Erklärungen

[1] Das jebusitische Jerusalem (schon um 1400 wird die Stadt in Briefen ihres Königs an den Farao, die in Tell Amarna gefunden sind, unter dem Namen Urusalim erwähnt) lag auf dem Südteil des zwischen Käsemacher- und Kidrontal sich erstreckenden Hügels Zion. Es gehörte zu den kanaanitischen Städten, die die Israeliten nach Richter I bei ihrer Landnahme nicht zu erobern vermochten. Seine Eroberung durch Dawid war wichtig auch wegen der Herstellung der Verbindung Judas mit Nordisrael. Als Hauptstadt des jungen Reiches vorzüglich geeignet nicht nur wegen seiner natürlichen Festigkeit (man denke an die Schwierigkeiten, die später Assyrer Babylonier Römer usw. bei den Belagerungen hatten!), sondern auch wegen seiner zentralen und, gegenüber der Eifersucht der Stämme (XIX 41 – XX 2), neutralen Lage. Dawid scheint die jebusitische Bevölkerung geschont (XXIV 16-24) und sich mit der Besetzung der Burg begnügt zu haben. Die weitere Entwicklung Jerusalems ging zunächst nach Norden (Salomos Palast und Tempel), dann nach Westen (Grenze das Hinnomtal) als „Oberstadt“ und schließlich wieder nach Norden, wo das Gelände kein Halt gebot, als „Vorstadt“ und „Neustadt“, letztere erst seit Herodes Agrippa I. (41-44 n. Chr.) durch Ummauerung einbezogen.

Israel und Juda. Sage und Geschichte, Weisheit und Hoffnung eines Volkes in Selbstzeugnissen. Hg. u. kommentiert von August Möhle (seit 2017 auch als E-Book)