Dawid beim Priester Ahimelech in Nob

Dawid beim Priester Ahimelech in Nob

(1. Samuel XXI 2) Dawid kam nach Nob zum Priester Ahimelech[1]. Der ging ihm ängstlich entgegen und fragte: „Warum bist du allein gekommen, ganz ohne Begleiter?“ (3) Dawid antwortete: „Der König hat mir etwas befohlen und gesagt: „Laß niemand wissen wozu ich dich gesandt habe! Darum hab ich meine Männer da und da hin bescheiden. (4) Und nun – hast du vielleicht ein paar Brote zur Hand, so gib sie mir oder was sich sonst findet!“ (5) Der Priester antwortete: „Ich habe kein gewöhnliches Brot, es ist nur heiliges[2] da. Haben denn deine Männer sich der Frauen enthalten?“ (6) Dawid beruhigte ihn. (7) Da gab er ihm heiliges Brot. (9) Dann fragte Dawid: „Hast du wohl einen Speer oder ein Schwert? ich habe weder Schwert noch sonstige Waffen mitgenommen, weil der Befehl des Königs dringend war.“ (10) Der Priester antwortete: „Das Schwert des Filisters Goliat, den du erschlagen hast, liegt hier hinter dem Efod, in ein Tuch gewickelt. Willst du das, so nimms! ein andres ist nicht da.“ Dawid sagte: „Es gibt nicht seinesgleichen; reich es mir!“

Erklärungen

[1] Ahitubssohn (XXII 9) wie Ahia (XIV 3), also Urenkel Elis.

[2] Die sog. Schaubrote, die, als Opfer für Jahwe auf den Schaubrottisch gelegt, nach Priesterkodex (3. Mose XXIV 9) von den Priestern, nach unsrer Stelle aber auch von andern kultisch reinen Personen verzehrt werden durften. Die folgende Frage des Priesters erklärt sich daraus, daß nach dem Priesterkodex (3. Mose XV 18) Geschlechtsverkehr kultisch unrein machte.