Simeons und Lewis Rache für die Schändung ihrer Schwester Dina durch Sichem

Simeons und Lewis Rache für die Schändung ihrer Schwester Dina durch Sichem (JE)

(1. Mose XXXIV 1) Dina, Leas Tochter, ging eines Tages aus, die Töchter des Landes kennenzulernen. (2) Da erblickte sie Sichem, der Sohn des Landesfürsten; er raubte sie und tat ihr Gewalt an. (3) Aber er gewann das Mädchen lieb, behielt bei sich und redete ihr freundlich zu.

(5) Jakobs Söhne waren damals mit dem Vieh auf der Weide. (7) Als sie zurückkamen und hörten, was geschehen war, ergrimmten sie über den Schimpf, den Sichem ihnen angetan. (11) Da kam Sichem zu ihnen und sagte: „Hört mich ruhig an! Was ihr von mir verlangt, das will ich geben. (12) Fordert von mir Kaufpreis und Brautgeschenk so hoch ihr wollt! ich will es zahlen. Nur gebt mir das Mädchen zur Frau!“[1] (14) Die Brüder erwiderten: „Wir können unsere Schwester nicht einem Unbeschnittenen geben; das wäre für uns eine Schande.“ (19) Der junge Mann zögerte nicht zu tun, was sie verlangten, denn er war in Jakobs Tochter verliebt. (25) Als er aber am dritten Tage in Wundschmerzen lag, nahmen Simeon und Lewi, Dinas leibliche Brüder, ihre Schwerter, drangen ungehindert in die Stadt ein, (26) erschlugen Sichem und machten sich mit Dina davon.

(30) Jakob aber schalt Simeon und Lewi: „Ihr bringt mich ins Unglück! Ich habe nur wenig Leute. Wenn sich die Eingeborenen gegen mich zusammenrotten, so werden sie mich überwältigen und samt meinem Hause umbringen.“ (31) Doch sie erwiderten: „Durfte er unsere Schwester wie eine Hure behandeln?“

Erklärungen

[1] Nach dem Bundesbuch (2. Mose XXII 15) wäre damit die Gewalttat gesühnt gewesen.