Neue Stellungnahmen zur Debatte: Martin Ahrends, Günter Grass, Ulrich Greiner, Volker Hage, Walter Jens, Lew Kopelew, Chaim Noll, Marcel Reich-Ranicki, Frank Schirrmacher, Wolfram Schütte, Uwe Wittstock

Diejenigen, die in diesem Band mit längeren Beiträgen zum Literaturstreit vertreten sind, wurden im März 1991 gebeten, eine knappe, vorläufige Bilanz zu der Debatte aus heutiger Sicht zu ziehen. Einige sind der Bitte sehr rasch nachgekommen (Hans Noll unter seinem neuen Vornamen), andere hat der Herausgeber im zweiten Anlauf durch eine Reihe von gezielten Fragen zu einer Nachschrift veranlaßt. Da die Beiträge zum Teil auf diese Fragen eingehen, seien sie hier genannt:

Was oder wer hat Sie aus welchen Gründen bei dem Streit besonders geärgert? Sehen Sie sich von Ihren Kritikern in irgendeiner Hinsicht hartnäckig mißverstanden? Welche positiven oder negativen Folgen hat in Ihren Augen der Streit gehabt? Ist der Streit abgeschlossen oder war er nur der Anfang langfristiger Differenzen innerhalb der literarischen und literaturkritischen Intelligenz? Was war oder bleibt an dem Streit symptomatisch für die kulturelle Situation im gegenwärtigen Deutschland? Sehen Sie Verbindungen zwischen dem Streit um Christa Wolf und dem Intellektuellen-Streit um den Golfkrieg? Hat sich Ihre Einstellung zu dem Fall Christa Wolf inzwischen verändert? Oder was hat das früher von Ihnen Geschriebene bestätigt? „Es geht nicht um Christa Wolf“, schrieb Biermann in der Zeit; worum ging es dann vor allem und was bleibt davon heute wichtig?

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Aus Thomas Anz (Hg.): „Es geht nicht um Christa Wolf“. Der Literaturstreit im vereinten Deutschland. Marburg 2019 (siehe Verlagsseite)