Vorbemerkung

Von der Fachschaft Germanistik der Ludwig-Maximilians-Universität initiiert, fand am 18. und 19. Januar 2019 in München eine studentische Tagung Zur Zukunft der Germanistik statt (hier das Programm mit weiteren Informationen dazu).

Ziel der Tagung war es, die – zumindest postulierte[1] – Krise der Germanistik in den Blick zu nehmen und so einen Raum  einer diskursiven Selbstbefragung zu schaffen: Was macht das Fach heute noch wichtig und für Studierende attraktiv? Welches Selbstverständnis hat die Germanistik? Und (wie) lassen sich die drei Teilbereiche – Linguistik, Mediävistik und Neuere deutsche Literatur – in ein Fachganzes integrieren?

Mit dem Anspruch, die Diskussion über die Perspektive des Faches zu demokratisieren und im Zuge dessen auch die Bedürfnisse und Erwartungen der Studierenden sowie das durchaus lebendige Interesse am Fach zu artikulieren, verstand sich die Tagung nicht nur als idealistisches Aufbegehren, sondern auch als performativer Akt, der – entgegen einem „Sterben“ der Germanistik – im besten Sinne einer wissenschaftlichen Kritik die Möglichkeitsbedingungen des eigenen Faches befragt.

Hierfür wurden verschiedene Formate bedient: Neben einer großen Podiumsdiskussion mit VertreterInnen der einzelnen Teilbereiche und einer literarischen Lesung von Tristan Marquart und Thomas Meinecke, wurden Vorträge – sowohl von professoraler als auch von studentischer Seite – gehalten.

Ein Teil dieser Beiträge wird hier in einer Sonderausgabe von literaturkritik.de dokumentiert, wobei die ersten Texte Anfang Februar veröffentlicht worden sind. Weitere Veröffentlichungen folgten und folgen noch. Einige der noch nicht veröffentlichten Beiträge sind im Inhaltsverzeichnis bereits angekündigt.

Wir hoffen, mit der Veröffentlichung der Beiträge die Diskussionsinhalte für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen und somit im Gespräch zu bleiben.

München, 20. Februar 2019

Rabea Conrad, Marilisa Reisert und Kay Wolfinger

 

[1] Wie etwa Martin Doerry in seinem Spiegel-Artikel „Schiller war Komponist“, der in unserem Kreis als Initialzündung der Debatte diente.